Kürbis-Muffins - vorher/nachher


Fotografieren habe ich nie richtig gelernt. Trotzdem ist es zu meinem Hobby geworden, weil es zum Bloggen ja zwingend dazu gehört - und mir viel Spaß macht. Ich gestehe aber, dass ich aus Zeitmangel oft recht nachlässig bin beim Fotografieren (schließlich verdiene ich mein Geld nicht mit dem Bloggen sondern als selbstständige Fulltime-Kommunikationsberaterin). So bin ich oft darauf angewiesen, die Ergebnisse meiner Koch- und Backleidenschaft rucki-zucki abzulichten: Geschirr und Besteck aussuchen, geeignete Farbe als Untergrund und evtl. ein bisschen Deko finden. Für ausreichend (Tages-)Licht sorgen und los geht's. Warum auch immer habe ich mir angewöhnt, die Schatten auf der von der Lichtquelle abgewandten Seite durch einen Reflektor weitgehend zu entfernen. Und nie darüber nachgedacht, was das aus den Motiven macht - bzw. nicht macht.

Seit dem vergangenen Wochernende denke ich nach. Und ich versuche, etwas zu verändern.

Der Auslöser war die Einladung von Staatl. Fachingen zu einem Foto-Workshop für diejenigen Blogger/innen, die mit einem eigenen Rezept am Kochbuch "Natürlich besser kochen" beteiligt waren. Was für eine große Überraschung! So fuhr ich denn am Samstag nach München und verbrachte dort einen inspirierenden, interessanten, fröhlichen, genuss- und lehrreichen Nachmittag im Fotostudio von Hans Gerlach. Mit dabei waren Coconut & Vanilla, chestnut & sage, NO FASTFOOD TODAY, Heute gibt es, Die Jungs kochen und backen, Dinner um Acht, homemade & baked und eat sleep green. Es hat riesengroßen Spaß gemacht und ich könnte so viel erzählen...

... wenn ich mehr Zeit hätte. So beschränke ich mich denn auf die für mich wichtigste Erkenntnis aus diesem Tag: Ich brauche mehr Mut zum Schatten! Mein heutiges kurzes Experiment am gebackenen Objekt hat mir eine neue Sichtweise auf das Spiel mit Licht und Schatten verschafft. Und ich weiß nun, dass ich künftig unbedingt mehr Dynamik in meine Fotos bringen möchte. Der folgende Vergleich hat mich einen kleinen aber wichtigen Schritt vorwärts gebracht:

Hier zuerst das Foto in meiner üblichen Manier - Tageslicht von links, Reflektor von rechts:


Nun der zweite Versuch: Tageslicht von links, ohne Reflektor:


Nee oh nee, wie langweilig mir auf einmal alle meine Fotos vorkommen. Nun ja. das Leben ist eben ein permanenter Fortbildungskurs. Und in diesem speziellen Fall bedanke ich mich herzlich bei Staatl. Fachingen für die Einladung und bei Hans Gerlach für den fachlichen Input! Ich werde weiter an mir und meinen fotografischen Fähigkeiten arbeiten.

Ach ja, ein Rezept zu den Muffins hätte ich auch noch zu bieten - dank Joghurt, Sonnenblumenöl und Natron werden diese Art von Muffins trotz 100 % Vollkornmehl stets saftig und locker:


Kürbis-Muffins

ergibt 12 Stück




Für das Kürbispüree
1 Hokkaidokürbisbei 200°C auf einem Backblech im Backofen ca. 45 min garen. Auskühlen lassen, Kerne und Fasern entfernen, evtl. die Schale (die vom Backen stellenweise etwas ledrig wird) abziehen bzw. abschaben. Wenn nötig, das Fruchtfleisch mit dem Pürierstab glatt rühren.

Für die Muffins

eine 12er Muffinform mit Papierbackförmchen auslegen, den Backofen auf 200°C Ober-/Unterhitze vorheizen.
150 g Vollkornmehl aus Dinkel,
150 g Vollkornmehl aus Einkorn (alternativ: 300 g Dinkelmehl),
60 g gemahlene Sonnenblumenkerne,
50 g Kürbiskerne,
1 gestr. TL Weinstein-Backpulver,
1/2 gestr. TL Natron,
1 TL gemahlenen Zimt und
1/2 TL gemahlene Vanille









in einer Schüssel gründlich miteinander vermischen. In einer weiteren großen Schüssel
1 Eimit dem Schneebesen leicht verschlagen und mit
75 g Sonnenblumenölverrühren.
50 g Vollrohrzucker und 100 g Rohrohrzucker
unterrühren.
100 g Kürbispüree,
150 g Joghurt,
1 TL Apfelessig und
1 TL abgeriebene Orangenschale
dazugeben und alles vermischen. Nun die Mehlmischung auf einmal in die flüssige Mischung geben und mit einem Holzlöffel unterziehen (nicht zu stark rühren, das Mehl sollte sich geradeso mit den flüssigen Zutaten verbunden haben). Nun den Teig zügig auf die Muffinförmchen verteilen, die Form auf die unterste Schiene des Backofens setzen und bei 180°C ca. 25 min backen (Stäbchenprobe machen).

Hinweis: Natron braucht Säure, um Kohlensäure produzieren zu können. Normalerweise reicht die Säure des Joghurts aus. Da ich in diesem Rezept aber 100 g Joghurt durch Kürbispüree ersetzt habe, bin ich mit dem Essig auf Nummer Sicher gegangen (wäre aber wahrscheinlich gar nicht nötig gewesen, hat aber auf keinen Fall geschadet). Teige mit Natron müssen zügig in den Backofen kommen, wenn die Mehlmischung erstmal mit der flüssigen Mischung vermischt ist! Andernfalls reagiert das Natron schon vorher, macht den Teig luftig und das Ganze fällt im Backofen wieder in sich zusammen.


Guten Appetit!

Archivfoto - auch eins von den zu stark ausgeleuchteten...

Bezugsquellen* (Lebensmittel alle in Bio-Qualität)
* bei der Angabe meiner Bezugsquellen handelt es sich nicht um bezahlte oder sonstwie vergütete Werbung

Kommentare

  1. Vielleicht klingt das jetzt komisch, aber ich mag es, wenn Fotos ein bisschen "unecht" aussehen (ohne Schattenwurf und schön hell). Deine Fotos fand ich bisher immer klasse, und auf den Muffinfotos sehe ich keinen großen Unterschied. Höchstens, dass die Muffins auf dem unteren Bild blasser und unschärfer wirken. Vielleicht liegt's aber auch an meinen Bildschirmeinstellungen...

    Also, solange du uns weiterhin mit so leckeren Rezepten versorgst, ist mir egal, ob das Essen Schatten wirft oder nicht ;-)

    Liebe Grüße von
    Nicole

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Liebe Nicole, danke für dein großartiges Kompliment - deinen letzten Satz drucke ich aus und häng ihn mir an die Wand! ;-)

      Jetzt ist es mal aber an der Zeit, dass ich auch dir ein Kompliment mache: Du hast es mit deinem Blog doch tatsächlich geschafft, dass ich mir seit Jahrzehnten zum ersten Mal wieder ein Kleidungsstück genäht habe (du bist die einzige Hobby-Schneiderin, deren Blog ich lese). Und ich war gleich ganz mutig und habe mir eine Jacke anlässlich einer Hochzeitsfeier genäht. Das wird wohl nicht das einzige Nähstück bleiben...

      Liebe Grüße
      Antje

      Löschen

Kommentar veröffentlichen

Hinweis für Leser/innen, die hier kommentieren möchten, ohne sich vorher irgendwo anmelden zu müssen: Bitte die Option "Anonym" verwenden und dann den Kommentar trotzdem gern mit (Vor-)Namen "unterschreiben". Besten Dank.