Roter Reissalat mit Wildkräutern - Camargue trifft Harz

Reisgeschichten in vier Folgen - Folge 2: Roter Reis

in Kooperation mit REISHUNGER *


Hinweis: Auf meinem Blog gibt es normalerweise keine Werbung, die mir in irgendeiner Form vergütet wird. Die Kooperation mit Reishunger ist die einzige, erste und letzte Ausnahme. Versprochen. Ich selber habe es nämlich auch satt, überall auf gesponserte Beiträge (oft nicht einmal als solche erkennbar) zu stoßen. Ehrlich ist meine Begeisterung für den Reis von "Reishunger" trotzdem, denn ich verwendete die Produkte bereits vorher aus Überzeugung - und werde das auch in Zukunft tun.

Nun gehts weiter mit meinen Reisgeschichten. Nach den "Nerone-Medaillons" aus schwarzem Reis ist heute der Rote Reis aus der Camargue an der Reihe. Auch roten Reis kannte ich bereits - ebenfalls aus der Camargue, allerdings mit deutlich runderen Körnern. Ich hatte daraus ein rotes Risotto bereitet. Nun also eher als Langkorn - die gekocht allerdings auch recht rundlich werden.

Die Entscheidung für einen Salat fiel mir leicht: Draußen ist gerade Hochsaison für die leckersten aromatischsten Wildkräuter, die ich mir vorstellen kann (und von denen ich bis vor einem Jahr noch keine Ahnung hatte, von Bärlauch mal abgesehen):

Schaumkraut
Barbarakraut oder Gemeine Winterkresse
Knoblauchsrauke
Und all diese Schätzchen - wie auch der Bärlauch - wachsen hier im Wald in großen Mengen. Was nicht bedeutet, dass ich sie in rauhen Mengen ernte. Meistens hole ich mir den Bedarf für ein oder zwei Mahlzeiten. Die sollen ja schließlich im nächsten Jahr auch wieder wachsen. Sammel-Konkurrenz scheint es hier jedoch nicht zu geben. Im Harz zu leben heißt nicht automatisch, die Kostbarkeiten der Landschaft zu kennen bzw. sie zu essen. Vielleicht muss man erst 35 Jahre in der Großstadt gelebt haben, um all das hier (wieder) schätzen zu lernen.

Höre ich da die Frage: Und wie schmeckt das Zeug? Am besten beschreibt das jeweils mein Lieblingsbuch "Essbare Wildpflanzen" (zum Bestimmen der Kräuter allerdings nicht so gut geeignet, dafür umso besser für Ideen zur Verwendung). Knoblauchsrauke schmeckt demnach wie eine "Mischung aus mildem Knoblauch und Kresse" (stimmt!), Schaumkraut "senfartig" (ich füge hinzu: Lecker!) und das Barbarakraut "kresseartig bis bitter" (wobei ich das "bitter" nicht bestätigen kann - ich würde eher sagen "angenehm herb"). Die kleinen blauen Blüten auf dem Zutatenfoto stammen vom Gundermann und schmecken leicht süßlich.

Und diese Aromen plus Bärlauch passen hervorragend zu dem nussartig duftenden und leicht süßlich schmeckenden Roten Reis aus der Camargue. Dazu Walnüsse (aus dem Garten einer Freundin) und einen milden Schafs-/Ziegenkäse. Im Dressing befinden sich Senf aus einer Senfmühle hier in der Gegend (Einbeck) und Johannisbeergelee aus meinem Keller (die Johannisbeeren stammen aus Nachbarins Garten). Eine perfekte Liaison also von Harz und Camargue.

Roter Reissalat mit Wildkräutern

Zutaten


(Menge reicht für 2 Personen als Hauptgericht; ich empfehle, den Reissalat - zunächst ohne Nüsse, Kräuter und Käse - einige Stunden vor dem geplanten Verzehr zuzubereiten, damit er durchziehen und ausquellen kann)
  • 200 g Roter Reis aus der Camargue, Salz
  • 1 geh. Tl. Dijon-Senf
  • 2 geh. Tl. Johannisbeergelee
  • 50 ml Walnussöl
  • 30-40 ml milder Essig, z.B. weißer Balsamico
  • Salz, Pfeffer
  • evtl. eine Tasse Gemüsebrühe
  • 50 g Walnüsse
  • 100 g milder Feta aus Schafs- und Ziegenmilch
  • gemischte Wildkräuter, hier: 3 Blätter Bärlauch, 4 große Rosetten vom Schaumkraut, 1 Handvoll Knoblauchsrauke, 10 Stängel Barbarakraut, 3 Stängelchen Gundermann samt Blüten, Veilchenblüten zum Garnieren
Zubereitung
  1. Reis mit etwa der 1 1/2-fachen Menge Wasser (ca. daumenbreit über dem Reis) aufkochen, 10 min auf kleinerer Stufe köcheln lassen, salzen und 30-40 min auf kleiner Stufe ausquellen lassen. Reis in eine Schüssel umfüllen, mit der Gabel auflockern und abkühlen lassen.
  2. Für das Dressing Senf, Johannisbeergelee, Salz und Pfeffer miteinander verrühren (ich benutze dazu einen kleinen Spiralbesen), Öl unterschlagen und zum Schluss mit Essig verquirlen. Abschmecken.
  3. Reis mit Dressing vermischen, einige Stunden ziehen lassen. Sollte die Mischung nun zu trocken wirken, eine Tasse würzige Gemüsebrühe unterziehen (die Brühe kann auch heiß dazugegeben werden, dadurch bekommt der Salat eine angenehme Genuss-Temperatur). Nochmals abschmecken.
  4. Walnüsse grob hacken, unter den Reis mischen.
  5. Wildkräuter waschen, trockenschütteln und verlesen. Bärlauch, Knoblauchsrauke und die großen Blätter des Barbarakrauts in Streifen schneiden. Von der Vogelmiere den Strunk entfernen, so dass die einzelnen Stängel auseinanderfallen, die kleineren Blätter des Barbarakrauts abzupfen, Blättchen und Blüten vom Gundermann abzupfen. Alles unter den Reis heben.
  6. Feta mit einer Gabel nicht zu grob zerbröseln und vor dem Servieren über den Salat streuen. Evtl. mit Veilchenblüten garnieren und auf großen Blättern der Knoblauchsrauke portionsweise anrichten (in diesem Fall vor dem Aufstreuen des Fetas).
Guten Appetit!


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* Kooperation heißt: REISHUNGER stellt mir ein Bio-Probierpaket "Vollkornreis" zur Verfügung, im Gegenzug stelle ich den Online-Händler und einige seiner Produkte hier vor.
Ich präsentiere ausschließlich Unternehmen, von deren Produkten und/oder Konzept ich überzeugt bin und die zu meinen zum Teil sehr kompromisslosen Kriterien meines "lifestyle in grün" passen.
Ich versichere meinen Leser(inne)n, dass ich die hier vorgestellten Rezepte eigens für diese Kooperation entwickelt und mit den Originalprodukten gekocht und fotografiert habe.
Den Gegenwert des Probierpakets gebe ich meinem Finanzamt gegenüber ordnungsgemäß als "geldwerten Vorteil" an. In Folge 1 meiner Reisgeschichten erfahren Sie mehr über diese Kooperation.

Kommentare

  1. Ich denke auch, dass man die unscheinbaren Schätze erst nach einem langen Stadtleben würdigen kann. :-) Und ich beneide dich glühend darum. Nun ja, vielleicht komme ich auch irgendwann "raus" hier. Ich kann noch nicht einmal Löwnzahn sammeln und essen, dank der überwältigenden Liebe der Menschen zu pinkelnden Vierbeinern... *seufz*. Genug des Jammerns! Dein Reissalat klingt köstlich und wird sicher (mit einer anderen Reissorte) nachgebaut. :-)
    Liebe Grüße,
    Eva

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    1. Herzlichen Dank für dein Kompliment. So wie ich die Lage einschätze, wird es ausgewählte Wildkräuter bald auch auf den Hamburger Wochenmärkten geben (oder es gibt sie schon längst?). Wenn selbst eine "ganz normale" Kochzeitschrift eine komplette Ausgabe dem Kochen mit Wildkräutern widmet, wird wohl die Nachfrage steigen. Sollte mich wundern, wenn dem nicht auch das Angebot folgen würde. Wobei das dann so richtig wild nicht mehr sein wird. Und der Spaß am Selbersammeln dabei auch zu kurz kommt.
      Vielleicht sollte ich mal eine Umschulung zur Wildkräutersammelwanderführerin in Erwägung ziehen und die Großstädter/innen in den Harz einladen... ;-)
      Liebe Grüße,
      Antje

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  2. Sehr süß angerichtet auf dem Blatt :-)

    Liebe Grüße
    Julia

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    1. Danke schööön! (Und das Blatt sind in Wahrheit zwei Blätter ;-)
      Lieben Gruß, Antje

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  3. Den roten Reis (den ich ja genau wie den schwarzen und den VK-Rundreis ebenfalls getesteet habe) kann ich mir mit dem Ziegenkäse zusammen sehr gut vorstellen. Ich bin von diesen Reisprodukten auch sehr angetan - ich lese heraus, dass es Dir ebenso geht. Lieben Gruß!

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