Es passiert so viel in der letzten Zeit, dass ich nicht mehr wirklich zum Bloggen komme. Der Sprachkurs, von dem ich hier berichtete, ist zwar längst vorbei, aber...
... in einer beispiellosen Aktion ist es in unserem Dorf gelungen, Spendengelder zu sammeln, um den Deutschkurs für unsere neuen Nachbarn wenigstens an drei Vormittagen pro Woche fortsetzen zu können. Ich unterrichte also weiter - und habe großen Spaß daran.
Auch ansonsten bin ich viel im Einsatz. Wie hier bei einer Exkursion zum Harzer Roten Höhenvieh mit anschließendem SlowFood-Picknick. Einen zweiten Kochkurs - dieses Mal zum Thema "Brotaufstriche" - habe ich inzwischen ebenfalls erfolgreich gestaltet. Ja, und dann gab's da noch ein großartiges Projekt, zu dem ich einen kleinen Beitrag leisten durfte: Das große "Essen-statt-vergessen-Kochbuch der alten Sorten und Nutztierrassen" Es ist so wunderbar geworden, dass ich inständig hoffe, es möge sich ein Verlag finden, der davon eine größere Auflage drucken mag. Bis dahin aber gibt es das Vergnügen gratis als PDF-Version!
Inmitten all dieser Geschäftigkeit findet auch mein großer Garten noch einen Platz. Ich staune jeden Tag auf's Neue, wie sich das Stückchen Erde, das ich seit gut drei Jahren hege und pflege, in rasantem Tempo von der Natur zurückerobern lässt. Auf meinem Hof, der zuvor durch Glyphosat und erbarmungsloses Ausrotten jeglicher Pflänzchen nichts war als eine Wüste, wachsen und gedeihen jetzt bestimmt 50 verschiedene Wildpflanzen bzw. -kräuter: Wegwarte, Moschusmalve, Nachtkerzen, Flockenblumen, Färberkamille, Karthäuser Nelke, Weiße Kuckuckslichtnelke, Mauerpfeffer, Braunelle, Wiesenknopf, Taubenkropf-Leimkraut, Wilde Möhre, Natternkopf und vieles mehr blühen um die Wette.
Auch die Walderdbeeren sind wieder da - allerdings fühlen sie sich in diesem Jahr an einer anderen Stelle im Garten offensichtlich wohler als auf dem Hof wie im letzten Jahr. Nun ist es nicht mehr ganz so komfortabel für mich, die köstlichen Früchtchen zu sammeln, da ich dazu in die hinterste Ecke meines Gartens einen kleinen Abhang hinunter stiefeln und die Erdbeeren zwischen hohem Gras und vielen anderen Pflanzen suchen muss. Aber die Mühe lohnt sich - und bequemer als das Sammeln im Wald ist es dann doch.
Meistens sammele ich täglich eine kleine Handvoll für mein Müsli. Köstlich! Einmal aber war die Ernte so großzügig ausgefallen, dass ich mir dafür etwas Besonderes ausgedacht habe: Ich habe sie über Nacht mit Zitronenthymian in heimischen Akazienhonig* (also in Wahrheit Robinienhonig) eingelegt und am nächsten Tag mit geschmortem Mangold zu Ziegen-Feta verspeist. Schmeckt wunderbar - der leicht herbe Mangold und der Ziegenkäse vereinen sich hervorragend mit den hocharomatischen süßen Früchtchen.
* keine bezahlte Werbung!
Auf ein ausführliches Rezept mit genauen Mengenangaben verzichte ich diesmal - einfach, weil ich vergessen habe, die Mengen abzumessen. Aber hier kann man eigentlich nichts falsch machen:
Walderdbeeren | in einem Sieb unter sanftem Wasserstrahl abspülen, zum Trocknen auf Küchenpapier legen. Das Papier vorsichtig rütteln, so dass die Erdbeeren hin- und herkullern und dabei das Wasser dem Papier überlassen. |
Zitronenthymian | waschen, trockenschütteln und grob hacken. Früchte mit dem Thymian in ein schmales Glas geben, mit |
flüssigem Honig, z.B. Akazienhonig | übergießen, bis alles bedeckt ist. Über Nacht im Kühlschrank ziehen lassen. Da die Früchte Saft ziehen, nun vorsichtig umrühren, um Saft und Honig zu einer homogenen Flüssigkeit zu vermischen. |
Mangold | waschen, putzen und abtrocknen. Die Stiele quer in ca. 5 mm breite Streifen schneiden, die Blätter grob zerschneiden. |
Knoblauchzehe(n), Menge nach Geschmack, | schälen. |
Zwiebel | schälen und würfeln, in |
Olivenöl | glasig dünsten. Knoblauch durch die Presse dazugeben, Mangold zufügen. Alles bei geschlossenem Deckel gar dünsten (ich bevorzuge Mangold “mit Biss”) und mit Salz abschmecken. |
Ziegen-Feta | grob zerbröseln und zum Servieren über den Mangold streuen. Erdbeeren samt Honig darübergeben, mit schwarzem Pfeffer frisch aus der Mühle würzen. Dazu schmecken Pellkartoffeln oder eine ordentliche Scheibe Brot. |
Weitere Rezepte mit Mangold
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