Birnen kaufe ich sehr sehr selten - weil kaum eine käufliche Frucht aus der Kategorie Birne meinen Erinnerungen an Birnbäume in meiner Kindheit oder in einer kurzen Schrebergartenphase vor ca. 25 Jahren nahe genug kommt. Es gibt aber eine Ausnahme: Williamsbirnen aus heimischem Bio-Anbau! Wenn ich die bekommen kann, greife ich zu.
Heute war es soweit. Zwei Kilo Williams-Birnen mit genau dem Aroma, das ich nur von dieser Sorte her kenne und einfach unwiderstehlich finde, landeten heute in meiner Küche. Eines der Früchtchen wanderte sofort den Weg des puren Genusses in meinen Magen. Dann kam die entscheidende Frage: Was fange ich mit den Birnen als erstes an?
Ich fahndete in meinem Gedächtnis nach dem Auftritt einer Williamsbirne in einem pikanten Gericht - mein Magen und der Blick auf die Uhr sagten mir nämlich, dass ich jetzt bald mal Lust aufs Abendessen hätte. Und zum Abendessen mag ich nichts Süßes (außer zum Nachtisch natürlich). Als erstes fiel mir Flammkuchen ein - der war mir aber zu aufwändig. Irgendwas mit Gorgonzola hätte mir gefallen - Gorgonzola war aber nicht im Haus. Also kramte ich nach langer Zeit mal wieder meinen Retter in solcherlei Not hervor: Das "Lexikon der Aromen- und Geschmackskompositionen". Unter "Birnen" nachgeschlagen, blieb ich sofort am Wörtchen "Fenchel" hängen. Auch Ingwer, Honig und Walnüsse verankerten sich in meinem Bild vom Abendessen. Das reichte als Inspiration - Buch zugeklappt und losgelegt.
Das Ergebnis war wirklich köstlich!
Fenchel mit Williamsbirne, Ingwer und Waldhonig
für 1 Person als Hauptgericht oder 2-3 Personen als Vorspeise
2 Fenchelknollen (insgesamt ca. 350 g)
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waschen, putzen, vierteln und den Strunk herausschneiden.
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1 kleine Zwiebel
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schälen und in Ringe schneiden.
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ca. 2 cm frischen Ingwer
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schälen, evtl. längs halbieren und in sehr dünne Scheibchen schneiden.
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etwas Olivenöl
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in einer Pfanne erhitzen, die Zwiebel dazugeben und glasig dünsten. Fenchel und Ingwer zufügen und alles bei mittlerer Hitze leicht bräunen.
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2-3 EL Wasser
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über das Gemüse gießen, einen Deckel aufsetzen und alles bei sanfter Hitze schmoren, bis der Fenchel gar ist (ca. 20-30 min). In der Zwischenzeit
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2 EL grob gehackte Walnüsse
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in einer Pfanne ohne Fettzugabe leicht anrösten.
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1 Williamsbirne
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mit einem trockenen Tuch abreiben, vierteln, Kerngehäuse entfernen und jedes Viertel in 3-4 Spalten schneiden.
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100 g schnittfesten Schafsquark (ersatzweise Feta oder Ziegenkäse)
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grob zerbröckeln. Den Fenchel mit
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Salz nach Geschmack
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würzen. Birnenspalten, Walnüsse und Schafsquark auf dem Fenchel verteilen, den Deckel erneut aufsetzen und das Ganze bei sanfter Hitze ca. 10 min heiß werden lassen.
Zum Servieren
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2 TL Waldhonig
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über die Fenchelpfanne träufeln und alles mit einem fruchtigen Pfeffer aus der Mühle, z.B.
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Szechuanpfeffer
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bestreuen. Zarte Basilikumblättchen als Dekoration passen auch geschmacklich sehr gut.
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Guten Appetit!
Bezugsquellen* (Lebensmittel in Bio-Qualität)
- Williamsbirnen, Ingwer, Fenchel: www.natur.com
- Szechuanpfeffer: culinarico
- Waldhonig: www.honigmanufaktureggers.de
- Schafsquark: www.milchschafhof-lutterhausen.de
Buchtipp
- Karen Page und Andrew Dornenburg: Lexikon der Aromen- und Geschmackskompositionen, AT Verlag
Weitere Rezepte mit Fenchel
- Rohkostsalat von Fenchel mit Himbeeren und Walnüssen
- Fenchel und Möhren - in Apfelwein geschmort
- Avocado-Fenchel-Crèmesüppchen
Das sieht sehr, sehr lecker aus! Bei uns gibt es morgen eine Fenchel-Apfel-Tarte, die ließe sich bestimmt auch gut mit Birnen zubereiten. Ich mag Birnen pur nicht besonders gern, aber z. B. im Linsensalat finde ich ihre Süße sehr passend.
AntwortenLöschenLiebe Grüße und ein schönes Wochenende
wünscht dir Nicole
Fenchel und Apfel - die Kombination gefällt mir auch! Birnen finde ich auch am leckersten als aromatische süßliche Ergänzung in Rezepten. Heute habe ich ein Birnen-Erdnuss-Eis gemacht - auch sehr lecker.
LöschenAuch dir ein schönes Wochenende und sonnige Grüße
Antje