Sommerleichter Mangold in Joghurtsauce zur Pellkartoffel

Kochbuchgeschichten: Quer- oder Hochformat?


Bis vor Kurzem habe ich für meine Rezepte hier ausschließlich im Querformat fotografiert. Ich bin nicht mal auf die Idee gekommen, es anders zu machen. Wozu auch? Für die Präsentation im Internet ist quer einfach besser - so passt das ganze Foto auf den Bildschirm und man braucht zum Betrachten des vollständigen Bildes nicht zu scrollen (was ja den Gesamteindruck deutlich schmälert). Und trotzdem habe ich bei meinen Orangen-Sesam-Blättern neulich zum ersten Mal auf diesem Blog in Hochformat präsentiert. Und das kam so:

Als klar war, dass ich ein Kochbuch nicht nur schreiben sondern auch fotografieren würde, habe ich mir selbstverständlich einige Kochbücher aus dem aktuellen Programm "meines" Verlags angeschaut - um einen Eindruck von der optischen Gestaltung meines Buchs zu bekommen. Und ich war schwer irritiert. Oh Hilfe, da sind ja ganz viele ganzseitige Fotos drin. Und ganzseitig heißt: Hochformat. Aber Hochformat kann ich doch nicht. Dachte ich.

Kann ich doch. Musste ich aber wirklich erst lernen. Anfangs machte ich von den künftigen Rezepten für mein Buch erstmal eine Reihe von verschiedenen Querformatfotos. Und zum Schluss - eher so als notwendiges Übel - probierte ich das Ganze dann im Hochformat. Und erstaunt stellte ich bald fest, dass mir das Fotografieren im Hochformat erstens leichter fällt und es zweitens auch noch besser aussieht. Da sind jedenfalls deutlich mehr Tiefe und Spannung drin. Und nun fotografiere ich umgekehrt: Erst Hochformat, dann Querformat - für die Halb- oder Doppelseiten-Fotos. Hochformat gefällt mir aber inzwischen deutlich besser.


Meine Idee zum Rezept für den sommerleichten hitzetauglichen Mangold in Joghurtsauce hatte drei Auslöser:
1. Rotstieliger Mangold in der Biokiste, 2. Außen- und Innentemperatur zu hoch, um Lust auf eine - von mir sonst sehr geschätzte - Mangold-Tarte zu haben, 3. die Erinnerung an ein persisches Rezept für Spinat in Joghurtsauce. Die Umsetzung der Idee hat meine Erwartung voll getroffen - entstanden ist ein herrlich leichtes Sommergericht. Und Joghurt geht bei mir im Hochsommer sowieso immer.

Mangold in Joghurtsauce zur Pellkartoffel

Zutaten (für 2 Personen zum Sattwerden)
  • 4 große Kartoffeln
  • 3 El. Olivenöl
  • 1 große junge Zwiebel
  • 1 Knoblauchzehe
  • 350 g Mangold
  • 1 geh. El. Schmand
  • 1 Tl. Dijon-Senf
  • 1 Tl. flüssiger Honig
  • 1/2 gestr. Tl. frisch abgeriebene Zitronenschale
  • 250 g Vollmilch-Joghurt
  • 1 kräftige Prise frisch geriebene Muskatnuss
  • Salz nach Geschmack, frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
Zubereitung
  1. Kartoffeln waschen, kräftig abbürsten und in der Schale - am besten über Dampf - garen.
  2. Zwiebel putzen, halbieren, in feine Halbringe schneiden (evtl. noch vorhandenes Grün in Ringe schneiden).
  3. Knoblauchzehe fein würfeln.
  4. Mangold waschen, vorsichtig trockenschütteln, evtl. Stielenden abschneiden. Große Blätter längs dritteln, kleine halbieren und alles quer in ca. 1 cm breite Streifen schneiden.
  5. Öl in einer großen tiefen Pfanne erhitzen, Zwiebeln glasig werden lassen, Knoblauch und Mangold zufügen (nicht rühren), Deckel aufsetzen und ca. 3 min dünsten. Nun vorsichtig alles mischen und weitere 2-3 min dünsten - der Mangold sollte noch Biss und Farbe haben. Etwas abkühlen lassen.
  6. In einer größeren Schüssel Schmand, Senf, Honig, Muskat, Salz und Zitronenschale verrühren, Joghurt hinzufügen und alles glattrühren.
  7. Mangold in den Joghurt geben und miteinander vermischen. Abschmecken. (Schmeckt am besten, wenn er ein paar Stunden Zeit hatte, im Kühlschrank zu ziehen. Vor dem Servieren aber ca. 1/2 Stunde bei Zimmertemperatur lagern.)
  8. Gegarte Kartoffeln längs halbieren und mit dem Mangold anrichten. Pfeffer direkt vor dem Servieren darüber mahlen. Schmeckt selbstverständlich auch hervorragend zu Ofen- oder Grill-Kartoffeln.
Guten Appetit!

Weiteres pikantes Rezept mit Joghurt:

Kommentare

  1. Was bin ich froh, dass ich mit dem Thema Foto nur insofern beschäftigen muss, dass ich beim Schreiben die Qual der Wahl habe. ;-)
    Dein Rezept werde ich gleich mal meiner Mutter mailen, ihr Mangold wächst und gedeiht dieses Jahr prächtig.
    Liebe Grüße,
    Eva

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    1. Danke für das Weitermailen :-))
      Ja, dass das Fotografieren einmal so großen Raum einnehmen würde, hätte ich auch nicht gedacht. In Summe (also inkl. Beschaffung von Utensilien wie Stoffen, Tellern, Besteck für abwechslungsreiches Drumrum auf den Fotos) ist das Fotografieren der zeitaufwändigste Part. Rezepte ausdenken mache ich nebenbei, kochen und Rezept aufschreiben geht oft schneller als das Fotografieren. Aber es ist natürlich auch eine tolle Herausforderung.
      Liebe Grüße
      Antje

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  2. Mein Wunsch für heute ist --
    dass Mangold wär in unsrer Kist !!!

    Danke für das tolle Rezept . Ira grüßt herzlich .

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    1. Dann drücke ich mal die Daumen und grüße ebenso herzlich zurück!

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    2. Dein Daumendrücken hatte Erfolg !!
      Mit gutem Appetit haben wir uns zum
      Abendessen dein leckeres Mangoldrezept schmecken lassen .
      Einen wunderschönen Abend Euch beiden wünschen die OLDIS .

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    3. Oh, das freut mich sehr! Generation II und III grüßen herzlich - und sind gespannt, was uns die Biokiste heute bringt...

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  3. Mmmh, das klingt lecker sommerlich, liebe Antje. Derzeit ist so schöner bunter Mangold überall zu haben, Deine Joghurt-Sauce dazu merke ich mir mal.

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    1. Nanu, deinen netten Kommentar hier - lieben Dank dafür - musste ich erst aus dem Spam-Ordner fischen. Was hat Google sich denn dabei gedacht?

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