O weh o weh. Die Kochlust der Menschen in unserem Lande lässt zunehmend zu wünschen übrig - sagt jedenfalls der Ernährungsreport 2017. Nur 39 Prozent der Verbraucher/innen stehen demzufolge täglich am Herd, elf Prozent kochen gar nicht. Für 55 Prozent der Befragten ist die einfache und schnelle Zubereitung von Gerichten wichtig, 2016 waren es nur 45 Prozent. Dabei macht Kochen erwiesenermaßen "stolz und stark", sagt die ZEIT in einem aktuellen Artikel.
Über die Ursachen gibt es sicher viel zu sagen und zu spekulieren. Das tue ich hier aber nicht. Vielmehr mache ich den 55 Prozent, denen eine schnelle und einfache Zubereitung wichtig ist, einen Vorschlag: Kocht selbst - einfach und schnell! So wie auch ich ziemlich oft keine Zeit zu ausgiebigen Kochorgien habe, aber dennoch keine Fertiggerichte kaufe. Mein Tipp für schnelles Kochen: Eine Auswahl von Gewürzmischungen selber machen und damit stets Passendes zur Hand zu haben, um mit einfachen Zutaten abwechslungsreich und köstlich zu kochen.
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Eine meiner Lieblingsmischungen ist das Kürbisgewürz - das aber ebenso zu vielen anderen Gemüsearten passt. Meine Ideen (und die Zutaten) für diese Mischungen hole ich mir bei meinem Ein-und-alles-Gewürzhändler "culinarico" - in diesem Fall habe ich mich von der Mischung "Kürbis-Gourmet" inspirieren lassen. Mit meiner selbstgebastelten Mischung habe ich schon Gemüsepfannen aller Art, eine Kartoffel-Lauch-Crèmesuppe, einen Kürbis-Dattel-Senf oder ein Steckrüben-Kokos-Curry verfeinert (Rezepte folgen später). Überhaupt: Kokos ist ein hervorragender Begleiter dieser Würze!
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Kartoffel-Lauch-Crèmesuppe mit Kürbisgewürz |
Hier das Grundrezept für eine schnelle einfache Gemüsepfanne:
Fein gewürfelte Zwiebel in (Kokos-)Öl glasig dünsten, die gewünschte Menge an Gewürzmischung darüberstreuen und leicht anrösten (bis es duftet). Mundgerecht zerteiltes Gemüse aller Art dazugeben (grüne Bohnen sollten über Dampf vorgegart werden, da diese viel Zeit brauchen). Deckel aufsetzen und alles bei mäßiger Hitze bissfest garen (evtl. esslöffelweise Wasser zufügen). Mit Salz und etwas Zitronensaft abschmecken. Dazu eine kalte Sauce aus Ziegenfrischkäse (mit Milch oder Joghurt glattgerührt und mit Salz abgeschmeckt) sowie eine dicke Scheibe frischgebackenes Brot. Köstlich.
Und so mache ich die Gewürzmischung:
3 geh. TL Vollrohrzucker (alternativ: Kokosblütenzucker)
1 1/2 geh. TL grobkörniges Salz
1 geh. TL Knoblauchgranulat
2 leicht geh. TL Korianderkörner
1 leicht geh. TL Kreuzkümmel
1 leicht geh. TL Kardamomkörner (ohne Schale)
1 geh. TL ganzer Pfeffer
ca. 1,5 cm Vanillestange
2-3 getr. Chilischoten
ca. 1,5 cm Zimtstange
2-3 Muskatblüten (alternativ 1/2 TL ger. Muskatnuss nach dem Mahlen zufügen)
Alles zusammen in eine elektrische Mühle geben, fein mahlen, in eine Schüssel geben und mit folgenden Gewürzen gründlich vermischen:
1 geh. TL gem. Ingwer
2 geh. TL gem. Kurkuma
1 leicht geh. TL gem. Paprika edelsüß
1 leicht geh. TL gem. Paprika scharf
Die fertige Mischung in ein luftdichtes und möglichst lichtundurchlässiges Gefäß geben (nicht aus Kunststoff, da sonst die in den Gewürzen enthaltenen ätherischen Öle das Material angreifen könnten). Die Mischung gewinnt an Qualität, wenn sie einige Tage vor dem ersten Gebrauch durchziehen darf.Guten Appetit!
KochArt-Tipp: Die Gewürze nicht (wie in vielen Kochbüchern zu lesen ist) vorher anrösten! Dann entfalten sie zwar augenblicklich ein herrliches Aroma, sie haben dann aber bereits ihr Bestes gegeben - und das sollen sie bitteschön erst beim Kochen tun. Beim Kochen das Gewürz dann immer anrösten (trocken oder in Öl, wie oben bei der Gemüsepfanne beschrieben).
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Kürbis-Dattel-Senf mit Kürbisgewürz |
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