Schupfnudeln - und sonst (fast) nix


Nun wird's aber Zeit, hier mal wieder was zu bloggen. Dabei blogge ich gar nicht so selten wie es den Anschein hat. Oh nein. Ich blogge sogar eigentlich ständig - aber eben nicht nur hier. Sondern hier und hier und dort sowie auf zwei weiteren Blogs - Blogs, die ich teils ehrenamtlich, teils beruflich betreue.

Momentan koche ich liebend gern irgendwas, was ich gut auf Vorrat produzieren kann, wenn ich mal mehr Zeit habe - damit es bei mir auch dann was Anständiges zu essen gibt, wenn die Zeit knapp ist. Gestern hatte ich mal mehr Zeit. Und deshalb gab's Schupfnudeln - eine Portion zum Gleichessen, drei Portionen vorgekocht und eingefroren zum Späteressen. Das klassische Rezept ist wohl die Variante "Schupfnudeln mit Sauerkraut" - jedenfalls begegnet mir diese Kombination häufig. Sauerkraut allerdings esse ich am liebsten als Rohkostsalat (passt auch gut zu Schupfnudeln). Deshalb also gab's bei mir gebratene Schupfnudeln fast pur - ich krönte sie lediglich mit einem selbstgemachten Parmesan-Tomaten-Salz.

Schupfnudeln mit Parmesan-Tomaten-Salz

ergibt ca. 60 Stück (fingerlang und fingerdick)



Für das Parmesan-Tomaten-Salz
2 geh. EL frisch geriebenen Parmesan
mit
1 TL bunt gemischten Pfefferkörnern,
4 TL Tomatenflocken,

1 gestr. TL geriebene Schale einer Zitrone




und
2 gestr. TL getr. Thymianin eine elektrische Mühle geben und alles fein mahlen.
1 gestr. TL Salzmit der Parmesan-Mischung verrühren. Die Menge füllt in etwa ein kleines Konservenglas und reicht für viele Portionen Schupfnudeln und anderes (z.B. als Würze für eine Kräuterbutter).



Für die Schupfnudeln
1 kg mehlig kochende Kartoffelnwaschen und tropfnass auf ein mit Backpapier belegtes Backblech legen. Die Kartoffeln in den auf 160°C vorgeheizten Backofen (zweite Schiene von unten) schieben und in ca. 80 min garen.
Kartoffeln etwas abkühlen lassen, pellen und mit einem Kartoffelstampfer fein zerdrücken.
Je 100 g Vollkornmehl aus Emmer und Dinkel
mit
2 leicht geh. EL Maisstärke,
1 gestr. TL Salz 


und
1 kräftigen Prise frisch ger. Muskatnuss 
vermischen.

3 Eiergründlich unter die Kartoffelmasse ziehen. Die Mehlmischung dazugeben, mit einem Holzlöffel grob vermischen und den Teig dann auf einem großen Brett nur so lange verkneten, bis sich alle Zutaten miteinander verbunden haben.

Nun mit einem Löffel walnussgroße (große! Walnüsse) Portionen abstechen und zwischen den Handflächen kurz zu einer dicken Rolle formen. Die Rolle auf dem Brett zu einer fingerlangen und fingerdicken Nudeln weiterrollen, dabei stärkeren Druck auf die beiden Enden ausüben, so dass die Nudeln spitz auslaufen.
Die Röllchen auf einem leicht bemehlten Brett zwischenlagern, bis der Teig verbraucht ist.

In einem großen Topf gut gesalzenes Wasser zum Kochen bringen. Die Nudeln potionsweise hineingeben und im leise simmerndem Wasser so lange garen, bis sie an der Oberfläche schwimmen. Nun noch ca. 1 min im Topf lassen, dann mit einer Siebkelle herausheben, gut abtropfen lassen und in eine flache Schüssel füllen. Während des Abkühlens die Schüssel mit den Schupfnudeln ab und zu vorsichtig rütteln, falls sie aneinander kleben sollten (was bei mir jedoch nicht der Fall war - gerüttelt hab ich vorsichtshalber trotzdem ein bisschen).

Zum Servieren
Ghee (Butterschmalz)in einer Pfanne zerlassen und recht heiß werden lassen (meiner Erfahrung nach eignet sich eine Eisenpfanne dafür besonders gut, da die Nudeln darin richtig schön kross und appetitlich braun werden). Das Fett ist heiß genug, wenn eine Probe-Nudel nicht mehr am Pfannenboden klebt. Nur soviel Schupfnudeln in das heiße Fett geben, dass sie alle auf den Pfannenboden passen und nicht übereinanderliegen müssen. Nun alles lecker braun braten - dabei mehrmals wenden.

Schupfnudeln auf einen Teller geben und mit dem Parmesan-Tomaten-Salz bestreut genießen. Dazu passt ein Rohkostsalat aus Sauerkraut oder Rotkohl oder auch ein dunkler Blattsalat.

Zum Einfrieren die Schupfnudeln wie oben beschrieben kochen und abkühlen lassen, auf einem Blech o.ä. ausbreiten und durchfrieren lassen. Die gefrorenen Nudeln in Tüten umfüllen. Zum Servieren die Schupfnudeln bei Zimmertemperatur auftauen lassen und braten.

Guten Appetit!

Bezugsquellen* (alles in Bio-Qualität)
* bei der Angabe meiner Bezugsquellen handelt es sich nicht um bezahlte oder sonstwie vergütete Werbung


Kommentare