Feines Bärlauch-Pesto zu Möhrenspaghetti


Mein ganz persönlicher Frühlingsanfang fand am vergangenen Samstag statt. Mein Instinkt sagte mir, dass ich an diesem Tag mein erstes selbstgepflücktes Abendessen in diesem Jahr würde genießen können. Ich stiefelte also voller Erwartung in den Bärlauch-Wald. Vorbei an einem Bärlauch-Gebiet, in dem noch kein einziges grünes Blättchen zu sehen war und ich ungläubig und gaaanz vorsichtig ein wenig Buchenlaub beiseite schob - um zu sehen, ob ich mich im Standort geirrt hatte. Hatte ich nicht. Unter der dichten Laubdecke war der Boden übersät mit klitzekleinen Bärlauch-Zipfelchen. Also schnell wieder zudecken und auf Wiedersehen sagen. 

Und noch etwas höher hinaus wandern - dahin, wo ich auch im letzten Jahr schon ungewöhnlich früh die ersten erwachsenen Bärlauchblätter gefunden hatte. Doch auch hier glaubte ich zunächst, mein Instinkt habe mich im Stich gelassen und ich dürfte mich mit vier kostbaren Blättern, die ich immerhin fand, wieder nach Hause trollen und in Geduld üben. Aber dann entdeckte ich ihn doch. Inmitten der Senke, da, wo das Wasser aus dem Berg quoll - da leuchtete mir der Bärlauch bereits komplett entwickelt und in voller Pracht entgegen. Sogar die eine oder andere Blütenknospe war bereits zu sehen. Wunder der Natur.


Was ich mit dem kostbaren Schatz anfangen würde, war klar: Wie jedes Jahr gibt es bei mir vom ersten Bärlauch der Saison ein Pesto. "Bärlauch-Pesto? Wie langweilig - das macht doch jeder," höre ich den einen oder die andere nun denken. Aber nein! Erstens ist Bärlauch-Pesto nie langweilig, weil es ja auch auf das Drumherum ankommt. Und zweitens habe ich dieses Mal eine feine Version kreiert. Fein, weil ich dem kräftigen scharfen Bärlauch eine gute Portion milde süße Erbsen beigemischt habe. Eine gelungene Kombination - und in meiner Erinnerung meine bisher beste Variante. Kombiniert habe ich das Pesto heute mit Möhrenspaghetti. Köstlich! Morgen wieder...

Bärlauch-Pesto zu Möhrenspaghetti

50 g Bärlauchwaschen, so trocken wie möglich tupfen, grob hacken und in einen schlanken hohen Rührbecher geben.
75 g Parmesangrob raspeln und mit
100 g TK-Erbsen,
50 g Rapsöl,
50 g Zedernnüssen,
1 gestr. TL Salz,
1 TL Rosa Beeren und 

1/2 TL frisch abgeriebene Zitronenschale



zum Bärlauch in den Becher geben. Nun alles mit dem Universalmesser des Zauberstabs zu einer feinen Paste mixen (ich persönlich mag es gern, wenn noch ein wenig Struktur zu erkennen ist).



Für die Möhrenspaghetti pro Person
2 große Möhrenmit dem Spiralschneider zu Spaghetti schneiden und in einer Pfanne in
etwas Olivenöldünsten, bis sie warm aber noch bissfest sind. Das Pesto evtl. mit etwas heißem Wasser glattrühren und zu den Möhrenspaghetti servieren.

Guten Appetit!


Weitere Rezepte mit Bärlauch

Weiteres Rezept für Pesto

Kommentare

  1. Liebe Antje!

    Das sieht ja wieder herrlich aus - diese Kombination kann ich mir sehr gut vorstellen - mhm!

    Jetzt kann ich es dir ja verraten - ich bin ein richtiger Bärlauch-Junkie (zwinker!). Kann's kaum noch
    erwarten, dass die Bärlauch-Saison auch bei uns startet ! War am Samstag schon in unserem Bärlauch-Wäldchen - leider erfolglos :-(! Auch nach längerem Herumgehirsche im Wald war kein Bärlauch zu finden. Bei uns ist es einfach noch zu früh - teilweise liegt an schattingen Plätzen noch Schnee. Nützt ja nix - dann werde ich es halt in 1 Woche nochmal probieren. Irgendwann muss der Bärlauch ja mal rausspitzeln!

    Wünsche dir einen schönen Start in die neue Woche!

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Liebe Kathrin,

      auch hier ist es noch immer so kalt, dass an den meisten Bärlauch-"Feldern" im Wald nur die ersten grünen Spitzen aus der Laubdecke hervorlugen. Glücklicherweise kenne ich eine Stelle, an der der Bärlauch inzwischen sogar schon so weit ist, dass er Knospen treibt. Es ist sozusagen eine Bärlauch-Insel:
      In der Senke gibt es eine kleine Quelle, deren Wasser einige Meter abwärts fließt und dann versickert. Die gesamte Fläche, die vom Wasser erreicht wird, ist Bärlauch-Insel. Drumherum wächst zwar auch eine riesige Menge Bärlauch - dessen Blätter befinden sich aber noch im Kindheitsstadium.
      Ich habe also einfach Riesenglück - und damit eine gaaanz lange Bärlauch-Saison.

      Herzliche Grüße und viel Glück beim nächtsen Versuch,
      Antje

      Löschen

Kommentar veröffentlichen

Hinweis für Leser/innen, die hier kommentieren möchten, ohne sich vorher irgendwo anmelden zu müssen: Bitte die Option "Anonym" verwenden und dann den Kommentar trotzdem gern mit (Vor-)Namen "unterschreiben". Besten Dank.