Wenn ich aus dem Fenster sehe, kommen mir mittlerweile langsam Zweifel, dass dieser Winter jemals enden wird. Meine Begeisterung (nach meinem Umzug in den Harz) über Schneeschaufeln, Schneewandern und Schneefotografieren ist alle. Nix mehr da. Die Katzen kriegen langsam einen Lagerkoller und hauen sich ständig. Und ich will jetzt endlich mit der Gartenarbeit anfangen. Hallo? Es ist fast Mitte März und auf ganz vielen Samentütchen steht "Aussaat ab Mitte März". Wohin denn bitteschön?
Genug gejammert. Wenn ich jetzt den ganzen Tag im Garten gewurschtelt hätte, hätte ich wahrscheinlich keine Zeit gehabt, dieses hier zu kochen. Na ja, kochen vielleicht schon - aber Fotografieren bestimmt nicht. Also hat's ja auch was Gutes. Das Wetter. Behaupte ich jetzt mal.
Doch doch, es hat was Gutes. Es erzeugt nämlich Tagträumereien. Und die Träume handeln von Sommer, mit netten Menschen im Garten sitzen und - grillen zum Beispiel. Lange wohne ich ja noch nicht hier auf dem Lande (ca. 3 Monate erst), aber eines ist jetzt schon klar: Willste am Sozialleben teilhaben, musste im Sommer grillen - die ersten lockeren Termine stehen bereits. Pffft. Ich und grillen. War bisher nicht meine Welt. Und wenn ich mal wo eingeladen war, dann musste ich das vegetarische Grillgut, welches extra für mich vorbereitet war, mit Zähnen und Klauen verteidigen. Die Fleischgriller hätten das auch ganz gern gehabt. Nur als Beilage natürlich.
Und dafür habe ich schon mal ein Rezept erfunden:
Romanesco-Quinoa-Frikadellen
Zutaten (alles bio, reicht für 4 große Frikadellen)
- 1 Schalotte, evtl. 1 Knoblauchzehe
- Olivenöl
- 1 Becher (100 ml) rotes Quinoa
- Salz, Pfeffer, Muskat
- 1/2 Kopf Romanesco oder Broccoli
- 1 Ei
- 2-3 El. Kastanienmehl
- Sonnenblumenöl
- Romanesco (oder Broccoli) über Dampf garen. (Wer es schade findet, dieses wunderschöne Gewächs zu schreddern und zu vermusen: Das finde ich eigentlich auch. Aber ich hatte vom Vortag noch einen halben gegarten Kopf übrig - und geschmacklich ist er auch geschreddert ein Genuss.)
- Schalotte (und evtl. Knoblauch) fein würfeln, im Olivenöl andünsten.
- Quinoa hinzufügen, kurz mit anrösten und mit dreifacher Menge Wasser aufgießen. Aufkochen lassen, salzen und bei geringerer Hitze garen (die Körner sind weich, wenn sie aufgeplatzt sind und die kleinen weißen Keime sichtbar sind).
- Romanesco mit dem Kartoffelstampfer zerkleinern, Quinoa, Ei und gesiebtes Kastanienmehl zufügen. Mit Salz, Pfeffer und frisch geriebener Muskatnuss kräftig würzen. Alles gut miteinander vermengen.
- Aus dem Teig Frikadellen formen und von beiden Seiten im Sonnenblumenöl schön braun braten. (Zwecks Optik habe ich für das Formen der Frikadellen so'n Dings zum Formen von Hamburgern verwendet: Unterteil beim ersten Mal leicht eingeölt und mit Mehl bestäubt, Teig eingefüllt, eingeölten "Stempel" in Mehl gestupst und dann den Teig platt gedrückt. Bei allen folgenden reicht das Einmehlen ohne Öl.)
Guten Appetit!
Geduld...Geduld..der Frühling kommt schon noch und dann mit Macht.(hoffe ich doch). Das Vorarbeiten für ein sommerliches Grillfest finde ich auf jeden Fall gut!
AntwortenLöschenOh ja, es gibt Hoffnung! Aktuell strahlt die Sonne und sie kämpft tapfer gegen die -11°C von heute Morgen an ;-)
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