Broccoli-Pfanne mit Kumquat-Topping


Es gibt Millionen - ach was, Milliarden von Rezeptideen auf dieser Welt. Und es gibt hunderte - nee, tausende von Blogger(inne)n, die diese Ideen veröffentlichen. Und doch passiert es, dass zwei Bloggerinnen zeitgleich auf verblüffend ähnliche Ideen kommen.

Erster Fall: Die "Orientalischen Schoko-Pistazien-Kugeln (raw)" von "rock the kitchen". Gestern Abend kam ich aus der Küche, schleckte mir fast noch die Finger von den köstlichen Naschereien, die ich mir gerade ausgedacht hatte und entdecke - entspannt auf dem Sofa mit dem Chromebook auf dem Schoß - als erstes in meinem Newsreader das erwähnte Rezept. Schauts euch unbedingt an - liest sich mindestens genauso lecker wie meine "Orientalischen Schoko-Mandeln-Kugeln (raw)". "Raw" heißt hier: Wir haben alle Zutaten, inklusive Kakao, in Rohkost-Qualität verwendet. Ich werde meine Version aber nicht veröffentlichen - die Rezepte sind sich wirklich sehr sehr ähnlich (meine Variante steht als Kommentar bei "rock the kitchen"). Und wir hatten nicht mal die gleiche Inspirationsquelle.



Zweiter Fall: Heute wollte ich das Rezept für meine "Broccoli-Pfanne mit Kumquat-Topping" - die ich bereits vor ca. 2 Wochen zubereitet hatte - veröffentlichen. Und was sehe ich beim Blättern durch meine Lieblingsblogs? Bei "highfoodality" gibts heute "Penne mit Pesto Rosso, geröstetem Blumenkohl und Knusperkapern". Dieses Gericht unterscheidet sich zwar deutlicher von meiner Variante als die beiden Süßigkeiten  oben. Verblüffend finde ich aber die gleiche ungewöhnliche Kombination wichtiger Zutaten wie Penne, Blumenkohl bzw. Broccoli, Pinienkerne, Rosinen und Kapern. Und letztere sind doch eher selten gemeinsam in Gerichten zu finden. Auch hier wieder völlig unterschiedliche Inspirationsquellen (bei mir waren es die "Fusilli mit Brokkoli und Mandeln" von "essen&trinken"). Aber in diesem Fall halte ich meine Version trotz der Ähnlichkeit für so interessant, dass ich sie ebenfalls auf den großen Markt der Möglichkeiten (bzw. auf den "Kochrezepte Basar am Wochenende") werfe.

Dritter Fall: Noch nicht eingetreten. Aber... Nur für den Fall, dass jemand vorhat, Dulce de Leche zu kochen - die habe ICH heute gemacht. Und zwar in einer ungewöhnlichen Variante (mehr verrate ich nicht, denn die werde ich garantiert verbloggen).


Und bevor es nun gleich losgeht mit dem Rezept, fällt mir noch eine kleine Geschichte von heute ein: Im Februar gabs hier von mir "Variationen vom echten 'Geitost' (Norwegischer Ziegenmolke-Käse)". Mir schwante damals, der bislang einigermaßen unbekannte Käse könnte sich zu einem neuen Sternchen am Gourmet-Himmel entwickeln. Könnte was dran sein. Das Magazin "Effilee" hat heute einen sehr interessanten und ausführlichen Artikel zu eben dieser norwegischen Spezialität veröffentlicht.

So, nun aber genug des Vorgeplänkels, hier das Rezept für meine

Broccoli-Pfanne mit Kumquat-Topping


Zutaten (alles bio, für 1 Person mit großem Appetit)

  • 1 El. Rosinen
  • etwas Apfel- oder Weißwein
  • 1 kleiner Broccoli
  • 80 g Penne integrale
  • 1 Schalotte
  • 1 Knoblauchzehe
  • Olivenöl
  • Gewürzsalz "Duft der Macchia" (selbst gemischt oder gekauft, Zusammensetzung siehe Foto)
  • 1 El. Pinienkerne
  • 4 Kumquats
  • 1 El. Kapern
  • 1 "gehäufter" Tl. Waldhonig
  • Langpfeffer

Zubereitung
  1. Rosinen mit Wein bedecken und ziehen lassen.
  2. Broccoliröschen vom Strunk schneiden, über Dampf bissfest garen. (Den Strunk bitte nicht "entfernen", wie es so hässlich in vielen Rezepten heißt. Ich habe vom Ende etwa 1/2 cm entfernt, den unteren Teil des Strunks dünn geschält, dann alles grob geraffelt und mit klein gewürfelter roter Paprikaschote sowie Kresse - und selbstverständlich einem Dressing - zu einem leckeren Rohkostsalat verarbeitet.)
  3. Nudeln in Salzwasser garen (ich verwende dazu auch das Broccoli-Kochwasser).
  4. Kumquats in feine Scheiben schneiden, Kerne dabei entfernen.
  5. Pinienkerne in einer Pfanne ohne Fett leicht bräunen, mit Rosinen und Wein ablöschen. Kumquats zugeben und schmoren, bis die Flüssigkeit verdampft ist. Honig und Kapern zufügen und alles gut miteinander vermischen.
  6. Schalotte und Knoblauch in feine Streifen schneiden, in einer zweiten Pfanne im Olivenöl sanft anschwitzen.
  7. Gegarte Broccoliröschen evtl. noch etwas kleiner schneiden und zusammen mit Zwiebeln und Knoblauch anbraten, mit Gewürzsalz bestreuen. Penne untermischen, abschmecken.
  8. Kumquat-Mischung auf der Broccoli-Pfanne verteilen.
Guten Appetit!


Kommentare

  1. Ja, die Koinzidenzen... ich habe auch vor, Dulce de Leche zu machen... allerdings wahrscheinlich gaanz anders als du ;-) von daher droht keine Gefahr. :-) Aber ich fand's in Argentinien so lecker, vor allem in köstlichen Gebäcken! Anderes Thema. Macht Lust auf Sommer, deine Brokkoli-Pfanne. Wie genau schmecken Kumquats?

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    1. Freue mich sehr über deinen Kommentar - hatte nämlich gerade dein Ciabatta bewundert (und mir danach vorgenommen, das Wort "Ciabatta" im Zusammenhang mit meinen Vollkorn-Variationen vorerst so lange nicht zu verwenden, bis ich eine Version mit Weizensauerteig kreiert habe ;-)

      Meine Dulce de Leche ist jedenfalls nicht in der Dose entstanden und die Grundzubereitung entspricht schon eher der argentinischen (mein Erstkontakt war mit Dulce de Leche aus Costa Rica). Bin gespannt auf deine...

      Zum Thema Kumquats: Ich war einigermaßen überrascht von deren mildem Aroma - ich hatte mehr Bitterness erwartet. Sie schmecken aber gar nicht bitter und man kann sie auch sehr gut roh verzehren. Sie schmecken angenehm fruchtig mit einer sehr eigenen feinen säuerlichen Note (die ich schwer vergleichen kann). Und wie ich gelernt habe, handelt es sich bei Kumquats nicht um eine Form der Bitterorange. Es lohnt sich, sie mal auszuprobieren.

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    2. ;-) Viel Erfolg beim Backen...
      Kumquats. Ich weiß noch nicht mal, wo die eigentlich wachsen, werde aber heute beim Einkaufen die Augen offen halten!
      Hast du übrigens tatsächlich kein Auto, obwohl du im Harz auf dem Land wohnst? (Mir geht es mit den Autos ein bisschen wie dir mit dem Vollkorn... sie sind mir ein Dorn im Auge und ich neige dazu, mich für eine autofreies Dasein zu ereifern :-))

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  2. äh, also, eigentlich eher wie dir mit dem Weissmehl...

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    1. Ach so, wollte gerade lautstark protestieren ;-)
      Ja, ich habe tatsächlich kein Auto (nicht mal 'nen Führerschein). In der Zeit des Zusammenlebens mit meinen beiden Kindern war ich froh, in der Großstadt zu leben - dort geht alles superbequem mit öffentlichen Verkehrsmitteln.
      Jetzt auf dem Lande erfordert das autofreie Dasein deutlich mehr Organisation - aber trotz meiner beruflichen "Ausflüge" quer durch Deutschland klappte es bis jetzt hervorragend. Die Busse fahren halt nur alle 1-2 Stunden, aber notfalls gehe ich (gern) zu Fuß in die nächstgelegene Kleinstadt (wo auch der Bahnhof ist). In seltenen Fällen (wenn ich extrem früh los muss) bestelle ich ein Taxi. Und demnächst will ich mir ein Pedelec anschaffen - ich habe nicht den Ehrgeiz, die Steigungen hier allein mit Muskelkraft zu bewältigen.
      Ich bezweifele allerdings, dass ich mich auf dieses Abenteuer eingelassen hätte ohne die Möglichkeit, fast alles auch per Internet bestellen zu können.

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    2. Nachtrag: Das Bewegen mit öffentlichen Verkehrsmitteln war für mich immer schon Lust statt Last. Ich genieße es, mich kutschieren zu lassen und in der Zeit träumend aus dem Fenster zu schauen, zu lesen oder eMails zu checken - und auf längeren Fahrten auch zu arbeiten. Und evtl. nervende Begleitumstände (man kann sich ja seine Mitreisenden nicht aussuchen) blende ich - notfalls per Ohrhörer inklusive meiner eigenen Musik - einfach aus.

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    3. Da sind wir direkt mal auf einer Linie. ;-) Wir haben auch noch nie ein Auto besessen. Hier in Hamburg geht öffentlich alles super und das meiste mache ich eh mit dem Rad (gibt ja keine Berge, nur Wind) und im Winter gehe ich, wenn Schnee liegt, auch sehr gern kilometerweit zu Fuß. Mitreisende in den öffentlich sind nur nervig, wenn ich genervt bin, oft ergeben sich überraschend hochinteressante Gespräche... Und Autos beeinträchtigen oft meine Bewegungsfreiheit in der Stadt :-( Aber diese heilige Kuh wird wohl noch lange nicht geschlachtet werden. Wenn wir Glück haben, ist das Erdöl schneller alle, als wir denken ;-)

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    4. Ja, manchmal wünsche ich mir sehr, dass die Leute heute schonmal anfangen würden zu üben - so ohne Auto. Wenn ich hier im Dorf erzähle, dass ich kein Auto habe, ernte ich meist einen gleichzeitig mitleidigen und fragenden Blick. Es ist für die meisten schlicht nicht vorstellbar, den Einkauf in der Stadt mit Bus und Rucksack zu erledigen. Und wenn ich erzähle, dass ich zu Fuß durch den Wald in die Stadt gehe (und das auch noch gern), werden die Blicke immer ganz komisch ;-)

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    5. Die Blicke kenne ich gut. Z. B., wenn ich erzähle, dass wir mit dem Rag von Hamburg nach Lüneburg fahren, um meine Familie zu besuchen... ist für die meisten absolut unvorstellbar (dabei sind das nur 60 km, ein Schiss, wie Herr H. sagen würde... Dauert drei Stunden, mit dem Auto nur eine. Dafür fährt der Autofahrer zum Tennisplatz oder Fitnessstudio, um sich dort auszutoben...)

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    6. Genau das ist es - und damit hast du mit deiner Fitnessstudio-Bemerkung mir ein Stichwort gegeben, um wieder auf Küche und Kochen zu kommen (das meine ich jetzt ganz ohne Ironie, weil ich mich immer auch freue, meine Einstellung zu Auto und Mobilität verbreiten zu können ;-)
      Was heute viel zu häufig stattfindet, ist doch die totale Entfremdung von "natürlichen" Prozessen:
      - die Leute fahren ins Fitnessstudio, weil sie sich im Alltag nicht mehr bewegen - auch der Hausputz wird ja z.B. gern abgegeben (ich mache mir z.B. ein Vergnügen daraus, indem ich die Musik laut aufdrehe und tänzelnd putze),
      - die Leute futtern Fast-Food und hinterher Vitaminpillen,
      - die Leute benutzen Küchenmaschinen, die bis aufs Abwaschen des Geschirrs alles können statt den Hefeteig selber zu kneten (ist ein sinnliches Erlebnis und macht Muskeln)
      - die Leute jetten durch die Weltgeschichte ohne sich wirklich auf die Reise zum Ziel zu machen - sie sind plötzlich irgendwo da aber nicht wirklich angekommen,
      - ...
      Jetzt habe ich mich schon wieder von der Küche entfernt ;-)

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  3. Ah, Kumquats - hatte ich ewig nicht mehr! Die Idee, die als Topping zu verwenden, greife ich ganz bestimmt mal auf. Sieht sehr schön aus auf Deiner Penne-Broccoli-Pfanne, und den aromatischen Kick kann ich mir sehr gut vorstellen. Und die Dulce di Lece auch :-). Lieben Gruß!

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    1. Kumquats sind erstaunliche Früchtchen: Frisch schmecken sie wirklich frisch und säuerlich, kandiert bzw. eingelegt verschwindet (logischerweise) die Säure - stattdessen kommen dann das leichte Bitter deutlich zum Vorschein. Ich betrachte die Kumquats als Bereicherung der Küche (habe ich so aber auch erst in diesem Jahr entdeckt). Danke für deinen lieben Gruß und bis bald... ;-)

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  4. Das ist ja lustig! Ich glaube es gab sogar noch einen Blog, der das Rezept fast zeitgleich gebracht hat. Aber sowas passiert immer wieder :)

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