Asiatisches Shungiku-Pesto


Asia-Gemüse, Asia-Salate, Asia-irgendwas: Derzeit gibt es so viel Neues und Leckeres aus der Asia-Küche zu entdecken, dass ich mir gern den Spaß gönne und die Komatsuna-, Wasabino-, Shungiku- oder Mizuna-Blätter zu kulinarischen Abenteuern verarbeite. Nach dem wunderbaren lauwarmen Mizuna-Salat mit Linsen-Curry-Plätzchen waren nun die Blätter der Salatchrysantheme Shungiku dran. In einem ersten Versuch diente die Chrysantheme als Begrünung eines Wildreis-Risottos mit gebratenen Shiitake - es war sehr lecker, ich hatte jedoch das Gefühl, dass der köstliche Geschmack schon allein durch den verwendeten Reis (2/3 Vollkorn-Rundkornreis und 1/3 Wildreis), die rote Frühlingszwiebel, den Wein und die Pilze entstanden war. Die grünen Blättchen haben sich geschmacklich jedenfalls vornehm zurückgehalten.


Beim zweiten Versuch wollte ich das Aroma der dezent nach Staudensellerie schmeckenden Pflanze nicht durch (wenn auch nur sehr kurzes) Erhitzen zerstören und beschloss deshalb die Herstellung eines Pestos. Und der asiatischen Herkunft des Hauptdarstellers gemäß versuchte ich mich in einer asiatisch anmutenden Variante der von mir (in den unterschiedlichsten Kombinationen) heiß und innig geliebten Paste. Das Ergebnis war hervorragend. (Wer mich hier schon länger kennt, weiß, dass ich das Pesto mit Teigwaren aus Vollkornmehl genieße. Vollkornnudeln? Geht gar nicht? Geht doch!

Asiatisches Shungiku-Pesto


Zutaten (alles bio, reicht für 4 Portionen)

  • 2 große Stängel Shungiku (Salatchrysantheme)
  • 1 große rote Frühlingszwiebel
  • ca. 1 cm frisch geriebenen Ingwer
  • 1 frisch gepresste Knoblauchzehe
  • 1 El. Limettensaft
  • ca. 1 Tl. Salz
  • 1 El. Tahini (Sesampaste)
  • ca. 1 Tl. Apfelsüße (keine Angst, das ist kein Diät-Kram ;-)
  • Olivenöl (Menge nach Gefühl)

Zubereitung


  • Shungiku-Blätter und -Stängel in feine Streifen, Zwiebel samt Grün in Ringe schneiden. Zusammen mit allen anderen Zutaten in einen hohen schlanken Rührbecher geben und mit dem Zauberstab (Püriermesser) so lange mixen, bis eine homogene Paste entstanden ist.
  • Anmerkung: Olivenöl und Salz erst einmal vorsichtiger dosieren. Mehr Öl zugießen, wenn sich die Masse schwer pürieren lässt. Je nach Geschmack mehr oder weniger Salz zugeben - ich bevorzuge mehr, da es sich bei Pesto ja eher um ein kräftiges Gewürz als um eine Sauce handelt. Im Übrigen habe ich hier zum ersten Mal den Zauberstab zur Pesto-Herstellung verwendet - alle zahlreichen vorherigen Aktionen mit einem Mixer waren nur dann erfolgreich, wenn ich ziemlich große Mengen hergestellt hatte - bei kleineren Portionen versagt ein Mixer. Und ich bin von diesem ersten Zauberstab-Versuch begeistert - allerdings besitze ich neuerdings ein Profi-Gerät, dass nicht so schnell heiß läuft.
Guten Appetit!


Und fast in letzter Minute nehme ich mit diesem Rezept auch am Kochrezepte Basar am Wochenende von "tobias kocht!" teil.

Kommentare

  1. Das ist ja mal abgefahren! Chrysanthemen-Pesto, herrlich - und herrlich grün zudem, tolle Farbe. Stauden-Sellerie-Aroma klingt auch spannend. Wo bekommt man die Blümchen denn her?

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  2. Blüten waren ja leider nicht dran (die im Übrigen auch essbar sind). Im letzten Jahr hatte ich die Dinger im Balkonkasten, in diesem Jahr werde ich sie in meinem Garten (hoffentlich) haben - und bis dahin lasse ich sie mir von meinem LieblingsBioOnline-Händler liefern ;-)

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    1. Den Lieblings-Bio-Online-Händler hast Du ja schon ein paarmal erwähnt ;-). Er hat ja offenbar die tollsten Sachen im Programm, und jetzt bin ich schon ein bisschen neugierig, um wen es sich handelt - sofern Du das sagen magst?

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    2. www.bringmirbio.de verrate ich gern - am interessantesten in deren Angebot finde ich die Gemüse- und Käseabteilung und die Tatsache, dass sie nach eigenem Bekunden keine "Flugware" anbieten. Vertrauenerweckend finde ich auch, dass vieles davon immer nur für eine gewisse Zeit verfügbar ist (Mizuna z.B. gibts da grad nicht).

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    3. Ah, danke! Auf den ersten Blick entedcke ich Purple Haze, Deine Butterrüben, Asia-Gemüse, Puntarelle, Violetta (ich nehme mal an, dass das ein Tippfehler ist und Vitelotte gemeint sind) - toll! Eine schöne Philosophie haben die zudem. Habe ich mir mal gebookmarked, denn ich kriege in Berlin theoretisch zwar alles, aber praktisch weiß ich auch nicht immer was, wann, wo. Da kann so ein schöner Online-Bio-Händler im Hinterkopf (zusätzlich zu meinen lokalen Brodowinern) nicht schaden. Merci!

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    4. Soweit ich das verstanden habe, ist "Violetta" nur eine der doch recht zahlreichen Variationen der Vitelotte ;-)

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    5. Ok, wieder was gelernt ;-).
      Die Butterüben, die lachen mich an. Sehr. Oh, die muss ich haben.

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    6. Kleiner Hinweis zu den Butterrübchen (damits keine Enttäuschung wird): Die sehen nur von außen golden aus - insbesondere im gegarten Zustand sehen sie dann recht unscheinbar aus (mit anderen Worten: weißlich/gräulich ;-) Das tut dem Geschmack aber überhaupt nicht weh!

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  3. Die Frage, die ich jetzt gehabt hätte ist schon beantwortet.
    Meine zwei Bioquellen in Ulm haben leider kein so außergewöhnliches Angebot. Umso mehr freue ich mich wenn endlich meine Feld Wirtschaft wieder die Tore öffnet.
    Willst du gucken....
    http://tomatenbluete.wordpress.com/2012/08/02/feld-wirtschaft/

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  4. Na, und ob ich gucken wollte! Das ist ja genau nach meinem Geschmack. Auch diese meine Liebe zu Grünzeugs aller Arten hat dazu geführt, dass ich mir ein kleines bescheidenes Häuschen mit großem unbescheidenem Garten zugelegt habe. Und ich freu mich auf das ganze Grünzeugs, das ich dann endlich selber anbauen kann. Ich wälze bereits Kataloge... ;-)

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