Eigentlich bin ich ja eher so der Obsttyp, wenn es um Rohkost geht: Ab Frühsommer, wenn die ersten Beeren reifen, könnte ich mich ausschließlich von Beeren und anderen Früchten ernähren. Im Winter käme ich allein mit Orangen und Datteln ziemlich gut über die Runden. Im Frühjahr aber, wenn die Orangen nicht mehr nach Sonne schmecken, die Äpfel von sonstwoher kommen (und so neumod'sche Namen haben, dass ich sie mir erstens nicht merken kann und zweitens keinerlei Begehren an meinem Gaumen dabei verspüre) und auch Ananas oder Mango mich nicht reizen, dann genieße ich die grenzenlose Kräuter- und Blütenvielfalt in Garten und Natur.
Als ich in meiner Biokiste in dieser Woche einen Blumenkohl fand, schaute ich ihn zunächst etwas lustlos an. Ich war kurz davor, die Röschen solange einzufrieren, bis ich irgendwann (ganz sicher) Lust drauf bekommen würde. Aber dann kam mir die herrliche Sonne zu Hilfe: Sie zog mich nach draußen in den Garten. Bei meinem Rundgang sah ich pötzlich überall köstliche Knospen. Knospen vom Löwenzahn, vom Barbarakraut, vom Wiesenschaumkraut und vom Gänseblümchen. Und im Kühlschrank schliefen noch ein paar knackige Bärlauchknospen im Olivenöl.
Hier gibt es übrigens noch jemanden, der (oder die?) die Knospen vom Wiesenschaumkraut ganz lecker findet: Diese Ringeltaube spazierte vor ein paar Tagen frühstückend durch meinen Garten.
Hinweis: Dieses Video stammt von mir. Mit denVideos, die YouTube
am Ende des kurzen Films vorstellt, habe ich jedoch nichts zu tun.
am Ende des kurzen Films vorstellt, habe ich jedoch nichts zu tun.
Und weil ja auch der Blumenkohl nichts anderes ist als eine Riesenknospe (und ich Blumenkohl als Rohkost sehr gern mag), war die Idee zum Knospensalat geboren. Die wilden Knospen allerdings habe ich leicht in Olivenöl gedünstet, da sie dann milder schmecken als im Rohzustand. Wer sich mit Wildkräutern (noch) nicht so gut auskennt und sie eher selten verzehrt, sollte mit den Knospen von Barbara- und Wiesenschaumkraut vorsichtig umgehen: Sie schmecken zwar sehr aromatisch aber auch leicht bitter. Das muss man mögen. Ich mag das. Sehr sogar. Die Knospen von Bärlauch und Löwenzahn schmecken deutlich milder - und köstlich!
Knospensalat aus Blumenkohl
und Wildkräutern
und Wildkräutern
für 4-6 Personen als Vorspeise oder 2-3 Personen als sättigender Salat
Für das Dressing | |
1 geh. TL Dijon-Senf | mit |
1 geh. TL Quitten- oder Apfelgelee (ersatzweise Honig) | glattrühren. |
3 EL Apfelessig, 5 EL Rapsöl (o.ä.), 1 gestr. TL frisch abgeriebene Zitronenschale sowie Salz nach Geschmack | zugeben und alles mit einem Schneebesen vermischen. |
Für den Salat | |
1 Blumenkohl (mittelgroß) | von Blättern und Strunk befreien, unter fließendem Wasser kurz abspülen und in Röschen zerteilen. Nun den Blumenkohl (evtl. portionsweise) in einem Universalzerkleinerer häckseln oder auf einer (elektrischen) Küchenreibe grob raspeln. Die Blumenkohlraspel mit dem Dressing vermischen. |
1 Handvoll Wildkräuter (z.B. Giersch) | waschen, verlesen und fein hacken und unter den Salat ziehen. Abdecken und bei Zimmertemperatur beiseite stellen. |
Für die gedünsteten Wildknospen | |
1 Handvoll gemischte Knospen von Wildkräutern (z.B. Löwenzahn, Bärlauch, Wiesenschaumkraut, Barbarakraut, Gänse-blümchen, Habichtskraut, Margeriten, Spitzwegerich) | waschen und gut trockentupfen. |
etwas Olivenöl | in einer kleinen Pfanne nicht zu stark erhitzen. Die Knospen hineingeben, die Herdplatte ausschalten und die Knospen ca. 1 min unter Rühren im heißen Öl dünsten. Weitere 1-2 min auf der heißen Platte ziehen lassen. Abkühlen lassen. Den Blumenkohlsalat in einer Schüssel oder Portionsschälchen anrichten, die gedünsteten Knospen darauf verteilen und evtl. mit |
Blütenblättern von Löwenzahn, Wiesenschaumkraut o.a. | garnieren. Dazu passt ein kräftiges Bauernbrot. |
Guten Appetit!
Weitere Rezepte mit Wildkräutern
Weiteres Rezept mit Blumenkohl
Was für ein schöner, farbenfroher Rohkostsalat! Rohen Blumenkohl mag (und vertrage) ich nicht, aber mit Brokkoli geht der Salat ja sicher auch, da weiß ich gleich, was es heute zum Abendessen gibt. In meinem Garten wächst das Frühlingsbarbenkraut (Barbarea verna), das sich zuverlässig selbst aussät und teilweise sogar schon blüht.
AntwortenLöschenDanke für die Anregung, und liebe Grüße
von Nicole
Oh, mit Brokkoli geht das ganz bestimmt genauso gut - und die Knospen vom Barbarakraut sehen dem Brokkoli ja sogar etwas ähnlich (Brokkoli blüht, glaube ich, auch gelb). Das Kraut mit den vielen Namen (manche nennen es auch Winterkresse) wächst auch bei mir im Garten.
LöschenLieben Dank für deinen Kommentar und herzliche Grüße
Antje