Auf die Gefahr hin, dass ich mich auf diesem Blog wiederhole und gefühlt jedes Jahr ein Linsen-Quitten-Rezept poste: Ich tue es wieder. Denn ich bin bekennender Fan sowohl von Linsen als auch von Quitten - und von der Kombination erst recht.
Doch trotz Wiederholung gibt es heute auch Neues dabei: Zum einen habe ich die Linsen dieses Mal mit Wirsing kombiniert und zum anderen habe ich eine für mich völlig neue und supereinfache Methode entdeckt, die Quitten zu Mus zu machen. Wie so oft, war auch heute meine Faulheit dafür verantwortlich, dass ich kreativ wurde. Ich hatte nämlich keine Lust, die Quitten vor dem Kochen mit großem Kraft- und Zeitaufwand zu zerteilen und zu entkernen. Ich dachte mir, dass es doch eigentlich möglich sein müsste, die Quitten im Ganzen über Dampf zu garen, das Fruchtfleisch vom Kerngehäuse zu schaben und anschließend zu musen. Richtig gedacht! Es hat hervorragend geklappt und mir eine Menge Arbeit erspart (Anleitung siehe unten).
Linseneintopf mit Wirsing und Quitte
- In einem großen Topf schwitze ich eine gewürfelte Zwiebel bei mittlerer Hitze in Olivenöl an. Anschließend füge ich das fein gewürfelte Suppengemüse und zwei Lorbeerblätter hinzu und röste alles zusammen leicht an.
- Ich gebe zwei Tassen Linsen und die vierfache Menge an Wasser hinzu.
- Die grob gewürfelten Kartoffeln und den in Streifen geschnittenen Wirsing gebe ich nun ebenfalls in den Topf. Ich salze das Ganze, lasse den Eintopf einmal kräftig aufkochen und und gare ihn dann bei geringer bis mittlerer Hitze schön langsam (ca. eine Stunde lang).
- Ich rühre Quittenmus nach Geschmack hinein, schmecke noch einmal mit Salz und evtl. etwas Vollrohrzucker ab. Ich serviere den Eintopf mit frisch gemahlenem Pfeffer und glatt gerührtem Frischkäse.
Quittenmus, ungesüßt
Für das Quittenmus gare ich gewaschene Quitten über Dampf, bis sie weich sind. Dann schrecke ich sie kurz mit kaltem Wasser ab und lasse sie auskühlen.
Nun nehme ich ein Küchenmesser mit kurzer Klinge und schabe das Fruchtfleisch vom Kerngehäuse. Da das Kerngehäuse sehr hart ist, gelingt das schnell und einfach. Die Schale bleibt auf jeden Fall dran, denn sie ist so weich, dass sie sich problemlos pürieren lässt.
Nun püriere ich das Fruchtfleisch zu einer feinen Paste. Ich fülle diese Paste in verschließbare Gläser und friere nicht benötigtes Mus erst einmal ein. Beim nächsten Mal werde ich eine größere Menge herstellen und das Mus nach dem Abfüllen in Gläser sterilisieren - so kann ich es im Keller lagern. Da Quitten sehr viel Pektin enthalten, wird das Mus nach dem Abkühlen übrigens recht fest.
Dieses Quittenmus nehme ich als Basis für viele weitere köstliche Kreationen wie z.B. Quittensauce, Quittenchutney, Quittensenf, Quittenmarmelade. Pur kommt es immer dann zum Einsatz, wenn ich eine fruchtige Säure benötige wie hier zu Linsen oder auch zu Sauerkraut. Wegen des Pektingehalts ist es auch wunderbar geeignet, vegane Kuchenteige zu bereichern.
Übrigens: Schon gewusst, dass das Wort "Marmelade" aus dem Portugiesischen stammt und auf das Wort "Quitte" (= marmelo) zurückgeht? Also ignoriere ich insbesondere bei der Quitte die EU-Verordnung und mache aus der Quittenmarmelade auf keinen Fall verbal eine Konfitüre.
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