Das Aroma von Waldmeister finde ich ja unwiderstehlich köstlich. Allerdings sind mir bislang noch nicht allzu viele kreative Rezeptideen dazu eingefallen. Waldmeistersirup finde ich nicht so berauschend - nicht, weil er mir nicht schmeckt, sondern weil ich einfach viel zu selten dazu komme, ihn auch zu verwenden. Letztens zum Osterbrunch habe ich meine Flasche vom Vorjahr geöffnet und den Obstsalat damit aromatisiert. Aber das war es auch schon. Nun steht die Flasche im Kühlschrank und hofft, dass der Inhalt weitere Verwendung findet.
Und im Übrigen stelle ich immer wieder fest, dass ich ein ausgesprochener Saison-Typ bin: Von wenigen Ausnahmen abgesehen schmecken mir die Produkte der Natur nur dann wirklich richtig, wenn sie hierzulande gerade Saison haben. Wie oft schon habe ich Spargel eingefroren, um im zweiten Halbjahr auch noch etwas von dem herrlichen Gemüse zu haben. Und ihn dann vergessen - weil ich gar keinen rechten Appetit auf Spargel im Herbst hatte. Deshalb schmeckt mir auch Waldmeister am besten dann, wenn ich ihn frisch pflücken und gleich genießen kann. (Das folgende Foto ist vom letzten Jahr - in diesem Jahr ist die Blüte hier noch nicht so weit.)
Nun ist mir der Rhabarber zu Hilfe gekommen. Nachdem ich ein leckeres Rhabarberkompott gekocht hatte, fragte ich mich um Rat nach einem passenden Partner. Zunächst fiel mir nur der obligatorische Vanille-Pudding ein. Weil ich aber am liebsten so wertvoll wie möglich esse, mag ich die Süßspeise mit (relativ wertarmer) Speisestärke nicht so gern. Wobei ich an dieser Stelle einräumen muss, dass ich an einem immer wiederkehrenden Punkt sehr inkonsequent bin: Der Zucker - auch wenn es Rohrohrzucker oder Bio-Rübenzucker aus regionaler Produktion ist - ist bekanntermaßen nicht vollwertig und im Übermaß schädlich obendrein. Aber letztlich sind alle Süßungsmittel (auch Honig oder Datteln) keine vollwertigen Lebensmittel mehr, sobald sie gekocht oder gebacken sind - schließlich wird doch nur Zucker draus. Ich verwende deshalb für bestimmte Speisen (Kuchen, feine Süßspeisen) Bio-Rohrohrzucker oder Bio-Rübenzucker, neuerdings ab und zu auch Birkenzucker. Ansonsten aber süße ich sehr kreativ mit allem, was die Natur zu bieten hat.
+++ Versprochen: Alle Links zu Produkten oder Händlern in diesem Beitrag sind werbefrei. Das bedeutet: Niemand bezahlt mich oder “schenkt” mir etwas dafür, ich erhalte auch keinerlei Provisionen. Ich gebe sie ganz einfach aus Überzeugung weiter. +++
So, nun aber zurück zum Rhabarber-Begleiter: Weil es also ein bisschen wertvoller als Stärkepudding sein sollte, habe ich nach Alternativen gesucht. Haferpudding? Dinkelpudding? Alles sehr lecker, sieht aber auf dem Foto nicht so prickelnd aus (Ausnahmen bestätigen die Regel). Da fiel mein Blick auf meinen Reisvorrat. Auch Vollkorn selbstverständlich, aber nach dem Kochen doch "weißer" als die anderen Getreidesorten. Und Reispudding liebe ich sowieso (geht vor allem schneller als Milchreis).
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So, nun aber zurück zum Rhabarber-Begleiter: Weil es also ein bisschen wertvoller als Stärkepudding sein sollte, habe ich nach Alternativen gesucht. Haferpudding? Dinkelpudding? Alles sehr lecker, sieht aber auf dem Foto nicht so prickelnd aus (Ausnahmen bestätigen die Regel). Da fiel mein Blick auf meinen Reisvorrat. Auch Vollkorn selbstverständlich, aber nach dem Kochen doch "weißer" als die anderen Getreidesorten. Und Reispudding liebe ich sowieso (geht vor allem schneller als Milchreis).
Waldmeister-Reispudding mit Rhabarber-Kompott
für 6-8 Portionen (alle Zutaten in bio, Waldmeister aus Wildsammlung)
Für das Kompott
- 1 kg Rhabarber waschen, die äußere Haut abziehen und die Stangen in etwa 2 cm dicke Stücke schneiden. In einen Topf geben.
- Je nach Geschmack 2-3 geh. EL Zucker (Rohrohr-, Rüben- oder Birkenzucker), 1 gestr. TL gem. Vanille und 50 ml Wasser dazu geben (ich habe statt des Wassers allerdings Apfel-Himbeer-Konzentrat verwendet). Den Rhabarber bei mittlerer Hitze unter gelegentlichem Umrühren solange kochen, bis ein Teil der Stücke zerfallen ist, die anderen aber noch als Stücke klar erkennbar sind. Abkühlen lassen.
Für den Waldmeister-Reispudding
am Vortag Waldmeister pflücken und über Nacht auf einem Gitterrost o.ä. welken lassen.
- 700 ml Vollmilch (das war gerade die Menge, die ich noch in der Flasche hatte) aufkochen.
- Den Topf vom Herd nehmen und je nach Intensität des Krauts 2-3 g Waldmeister an den Stielenden mit einem Faden zusammenbinden und in die Milch hängen (die Stielenden sollten sich diversen Autoren im Internet zufolge außerhalb der Milch befinden, weil es ansonsten bitter werden könnte - was mir aber noch nie passiert ist).
- Die Schale einer Limette fein abreiben und ebenfalls in die Milch geben. Die Mischung eine halbe Stunde ziehen lassen, dann den Waldmeister herausholen.
- 100 g Reismehl aus Vollkornreis (ich habe meines aus Mochi-Reis frisch gemahlen) sowie 70 g Zucker (Rohrohr-, Rüben- oder Birkenzucker) mit einem Schneebesen klümpchenfrei in die Milch rühren, alles aufkochen und ca. 5 min auf der ausgeschalteten Herdplatte ausquellen lassen (dabei aber umrühren, die Resthitze kann ganz schön heiß sein).
- Den Pudding von der Herdplatte nehmen und in Portionsschälchen oder eine Schüssel umfüllen. Wenn der Pudding vollständig ausgekühlt ist, lässt er sich gut stürzen. Mit Rhabarber-Kompott servieren.
Anmerkung zur Dekoration:
Da der Waldmeister noch nicht geblüht hat und ich sowieso vergessen hatte, ein frisches Zweiglein zur Deko zurückzulegen, habe ich flugs ein wenig Wiesenschaumkraut aus dem Garten genommen - was auch lecker essbar, wegen des pikanten Geschmacks in diesem Fall aber vielleicht nicht erste Wahl ist. 😉
Guten Appetit!
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