Grüne Taten mit Fliesen, Porzellan und Frühlingsdeko


Der Frühling trödelt ein bisschen bei seinem Einzug in den Harz ‒ heute Morgen zeigte das Thermometer unterkühlte -3°C und meine Bärlauch-Ernte ist erstmal eine Woche ausgesetzt. In meinem Häuschen aber mache ich mir den Frühling selbst ‒ die winterlich warmen Farbtöne meiner bisherigen Deko mussten nun fröhlichen Frühlingsfarben weichen.
Wie ich am Ende eines Beitrags >> schonmal erwähnt hatte, habe ich beim Kauf meines Häuschens die meisten Möbel der Vorbesitzerin behalten. Um daraus meinen eigenen Stil zu entwickeln, gestalte ich meine Deko selbst und setze den überwiegend dunkelbraunen, ziemlich antiquierten Möbeln (manche würden sie auch “altmodisch” nennen 😉) kräftige Farben und einen eher unkonventionellen Stil entgegen.

In den vergangenen Tagen habe ich zunächst meinem Esszimmer Frühlingsgefühle aufgeschwatzt.

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Den Tischläufer in Maigrün habe ich aus einem Rest Leinenstoff genäht. Mittlerweile habe ich darin eine gewisse Routine und die “Briefecken” gelingen mir mittlerweile ganz gut.

Im Fundus meines Häuschens fand ich ein rundes Metalltablett mit eingraviertem (leicht orientalisch anmutenden Muster) ‒ die Farbe bewegte sich irgendwo zwischen Bronze und Silber. Nun hat es einen grünen, leicht transparenten Anstrich, der wegen der in der Farbe enthaltenen feinen Körnchen ein wenig an Grünspan auf Kupfer erinnert. Auf dem Tablett haben drei “Öko-Kerzen” aus reinem Stearin in den Farben Türkis, Gelb und Pink und in drei verschiedenen Größen bzw. Formen Platz genommen (Nahaufnahme folgt, bin gerade auf Reisen und habe zu spät bemerkt, dass das Kerzentablett hier nur im Hintergrund eines Fotos zu sehen ist).
 
Die Kerzen entwickeln sich übrigens bei fortschreitender Nutzung zu erstaunlichen, wunderschön filigranen Kunstwerken, da die äußere Schicht als hauchdünne Schicht mit zahlreichen Durchbrüchen einige Zentimeter hoch stehenbleibt. Weil ich die Kugelkerzen so gern mag und es diese bei meinem Lieblingshändler für Stearinkerzen, biokerzen.de, nicht gibt, habe ich dieses Mal bei “Candle Corner” gekauft.
Zu meinen grünen Grundsätzen gehört es u.a., Schnittblumen bzw. -pflanzen für die Wohnung niemals zu kaufen sondern sie in Garten, Wald und Wiese zu suchen. Wenn ich nach Zweigen Ausschau halte, nehme ich immer zunächst die Zweige von frisch gefällten Bäumen oder vom Wind abgebrochenen Ästen. Als Ersatz für meine Winterblumensträuße aus getrockneten Pflanzen habe ich nun ein paar Heidelbeerzweige und “Schäfchen” vom Haselnussstrauch in der Vase stehen. Wobei ich für diese Vase ein quadratisches Glas genommen und es mit einem Streifen Wellpappe verkleidet habe ‒ die Pappe wird oben und unten von je einem maigrünen Naturkautschuk-Gummiband gehalten. Vorher habe ich das Glas mit vier ebensolchen Gummis kreuzweise bespannt, damit die Zweige besseren Halt finden. Je nachdem, ob mein Garten gerade ausreichend Blühendes zur Verfügung stellt, wird das Arrangement durch einige Blümchen (im Moment Schneeglöckchen) ergänzt.

Ein wichtiges Accessoire auf meinem Esstisch ist ein Untersetzer ‒ der tatsächlich nicht nur Zierde ist sondern häufig von Tee- oder Kaffeekanne benutzt wird. Und auch für diese Teile nehme ich keine Nullachtfuffzig-Ware, sondern gestalte sie selbst ‒ aus alten bzw. übrig gebliebenen Badezimmerkacheln. Für die Winterdeko bemalte ich eine orangefarbene Kachel (s.u.) aus einer Kiste, die ich im Keller gefunden hatte (was insofern erstaunlich war, als es im ganzen Haus gar keine Wand mit orangen Kacheln gibt).
Für den Frühjahrsuntersetzer fand ich kein quadratisches Exemplar Fliese (Orange passte mir nicht). Also schnappte ich mir eine größere rechteckige Kachel (zur Not mit Platz für zwei kleinere Kannen) aus der Restekiste, die ich dem Installateur nach dem Einbau meines Badezimmers geistesgegenwärtig quasi in letzter Minute aus der Hand genommen hatte (erstens kann man sowas ja immer mal gebrauchen 😉 und zweitens hatte ich sie schließlich bezahlt).

Für das Dekor habe ich einfach drauflos gezeichnet und anschließend coloriert ‒ nach Mustern, die dem aktuellen Modetrend “Zentangle®” entstammen. Diese Technik ist für mich wie geschaffen ‒ ich habe damit aber schon Dinge gestaltet >>, als diese Technik hierzulande noch kaum jemand kannte. Gewissermaßen finde ich im Zentangle® die Weiterentwicklung meiner bereits als Kind geliebten und ausgiebig praktizierten Kritzelei von kleinen und klitzekleinen Mustern (heute würde man das “Doodeln” nennen).
Auf das Fliesendekor folgte dann die echte Herausforderung: Das Bemalen einer Porzellandose. Denn passend zur Tischdeko bestücke ich jeweils auch das Mittelteil meines Bücherregals neu ‒ sieht ein bisschen aus wie ein überdimensionaler Setzkasten. Hier hinein kommt alles farblich Passende, was ich in meinem Haushalt finde und sich als Deko-Objekt eignet. Finde ich nicht genug, mache ich es passend (wie die weiße Apothekerdose, die eine Banderole aus einer Illustriertenseite  bekommen hat). Oder ich kaufe auch mal was Neues dazu ‒ z.B. eine weiße Zuckerdose aus dem Sortiment der reduzierten, mit “kleinen Schönheitsfehlern” behafteten Ware. Wobei es von Anfang an mein Plan war, die weiße Dose komplett farbig zu gestalten (mehr Informationen zu meinen Porzellan-Kritzeleien und weitere Fotos gibt es hier >>).

Und nun überlege ich doch tatsächlich und ernsthaft, mir auch noch die mit kleinen Schönheitsfehlern behaftete Teekanne zu kaufen. Sieht ähnlich bemalt bestimmt lustig aus. Aber ich glaube, ich lass das mal lieber - sonst könnte es passieren, dass ich mir in jeder Jahreszeit eine neue Kanne bemale (und das ist ja unter grünen Gesichtspunkten - zu viel Konsum bzw. Ressourcenverbrauch - nicht besonders sinnvoll).


Nun habe ich erstmal so viel Frühling im Haus, dass ich geduldig das Fortschreiten der Jahreszeit da draußen beobachten kann. Bis zum offiziellen Frühlingsanfang hat’s ja noch ein paar Tage Zeit...


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