Zurück in die Kindheit - Haferflocken-Ostereier


Seit mehr als zwei Jahren lebe ich nun schon wieder im Harz. Und mit der Rückkehr in die Stätten meiner Kindheit und Jugend kommen auch die Erinnerungen an kulinarische Genüsse längst vergangener Zeiten. Mit den Pasteten-Eiern hatte ich ja bereits einen Nasch-Ausflug in meine Jugendzeit unternommen. Heute gehe ich noch ein paar Jahre weiter zurück. Keine Ahnung, wie alt ich damals war, aber ich schätze mal, so um die zwölf. Ich besaß ein dünnes Büchlein mit Ostergeschichten, -gedichten, -bräuchen, -basteleien und -rezepten, das ich jedes Jahr zu Ostern wieder hervorkramte. Weil darin ein Rezept für eine leckere Süßigkeit enthalten war, die die ganze Familie mochte: Haferflocken-Eier.

Das Büchlein besitze ich nicht mehr - nur noch die schöne Erinnerung daran. Aber es gibt ja Onkel Google - der mir tatsächlich das in der Internetwelt offenbar einzige Originalrezept bereitwillig präsentierte. Auch wenn ich dort keine Quellenangabe finden konnte, so bin ich doch überzeugt, dass es sich dabei um genau "mein" Rezept von damals handelt. Und weil ich in diesem Jahr irgendwie große Lust habe, Ostersüßigkeiten zu produzieren (muss wohl daran liegen, dass ich wegen meiner Kochbuchschreiberei vor Weihnachten keine Zeit für süße Kreationen hatte), habe ich mich daran gemacht, die Haferflocken-Eier "modern" zu interpretieren - also jedenfalls so, wie ich "modern" verstehe.


Haferflocken-Ostereier

für ca. 25 Stück

150 g zimmerwarme Butter
zusammen mit 
1 gestr. TL fein abgeriebener Orangenschale
mit einer Gabel glattrühren (dieses geht am besten in einer flachen Schüssel oder einem großen Suppenteller).
100 g Puderzucker (selbstgemahlen aus Rohrohrzucker)

mit
1 geh. TL (Roh-)
Kakaopulver

mischen und gründlich mit der Butter vermengen.
je 100 g feine und grobe Haferflockenmischen und ebenfalls unter die Butter rühren, bis alles gleichmäßig verteilt ist. Mit einem Teelöffel von der Masse walnussgroße Portionen abteilen und diese mit den Händen zuerst zu Kugeln, dann zu Eiern formen. Die fertigen Eier auf einem Teller oder Brett ablegen.



Für die Umhüllung jeweils
25 g Puderzucker (selbstgemahlen aus Rohrohrzucker)

mit
1 geh. TL Fruchtpulver (z.B. Hagebutte, Himbeere, Johannisbeere, Brombeere)


(bei Him- und Brombeeren die Kerne vorher aussieben und diese z.B. übers Müsli geben) oder

1 schwach geh. TL Matcha-Tee
oder
1 geh. TL Kakaopulververmischen und auf Tellern verteilen. Die Haferflocken-Eier darin wälzen und für einige Stunden im Kühlschrank durchkühlen lassen. Die Eier sollten auch im Kühlschrank aufbewahrt werden, vor dem Verzehr jedoch ca. 10 min Zimmertemperatur annehmen dürfen.

Varianten: Wer den Puderzucker (wie ich) mit Hilfe einer elektrischen (Kaffee-)Mühle aus Rohrohrzucker selbst herstellt, kann vor dem Mahlen auch einige Kaffeebohnen oder getrocknete Rosenblätter dazugeben. Der Kaffee-Puderzucker wird dann mit 1 TL Kakaopulver vermischt und zum Wälzen der Eier verwendet. Das ergibt eine herrliche Mokkanote.

Guten Appetit!


Bezugsquellen* (alles bio)
* bei der Angabe meiner Bezugsquellen handelt es sich nicht um bezahlte oder sonstwie vergütete Werbung

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