Instant-Suppe selbstgemacht: Kichererbsen-Cremesuppe

Tütensuppe de Luxe


Not macht erfinderisch - grundsätzlich erzähle ich damit ja nix Neues. Meine Not allerdings ist keine alltägliche und auch eher so eine Art "Luxus-Not":

Berufsbedingt bin ich in letzter Zeit häufig jeweils für ein paar Tage außerhalb des Wirkungsbereichs meiner Küche - ich verbringe dann mehrere Abende hintereinander in einem Hotelzimmer. Da mir mein Beruf große Freude macht, nehme ich das Hotelzimmer gern in Kauf. Wenn nur das Essen nicht wäre.

Auch - und gerade - auf Reisen mag ich nicht auf gutes Essen verzichten. Schließlich möchte ich mich, wenn ich Seminare halte, besonders fit fühlen. Doch woher nehmen? Die Angebote auf Bahnhöfen und im Speisewagen der Bahn gefallen mir nicht. Daher gehört für mich zu den Reisevorbereitungen auch immer das "Vorkochen oder -backen" für 2-3 Tage dazu: Bratlinge, Brot nebst Brotaufstrich, Muffins - das sind die beliebten Klassiker in meinem Reiseproviant. Diese Dinge haben nur einen Nachteil: Sie sind ohne Kühlschrank nur bedingt haltbar oder werden nach und nach recht trocken.

Da ich immer einen kleinen Reise-Wasserkocher im Gepäck habe, kam mir eines Tages die Idee: Es gibt doch sicher Bio-Tütensuppen, die man nur mit heißem Wasser anzurühren braucht? Na klar gibt es die - hatte ich bisher nur nie beachtet. Als ich mir dann aber die Zutatenlisten durchlas, war es vorbei mit meiner Freude an der Idee. Auch wenn die Zutaten alle bio sind: Viele der Ingredienzen würde ich niemals in einer selbstgekochten Suppe verwenden. Scheint mir - zumindest für meinen Geschmack - nicht besonders lecker.

Aber der Gedanke hatte sich festgesetzt und so begann ich zu experimentieren.

Nun gehöre ich ja zu den Glücklichen, die einen holzbefeuerten Küchenherd zur Verfügung haben. Im Winter beheize ich diesen ständig, da er zugleich den Gasverbrauch meiner Zentralheizung senkt und ich es liebe, auf diesem Herd zu kochen. Außerdem habe ich mir aus den Gittern eines alten Wäscheständers ein dreistöckiges Trockengestell über dem Ofen gebaut - zum Beispiel, um mein geliebtes Gemüsepulver herzustellen. Und dieses Gemüsepulver war die Ausgangsbasis für meine Überlegungen, mir eine schmackhafte Instant-Suppe zu basteln. Das Rezept unten beschreibt meine neueste Kreation, die Kichererbsen-Cremesuppe. Mein Repertoire umfasst aber bereits Kartoffel-Lauch-, Kürbis-Kokos- sowie Tomaten-Parmesan-Suppe (Rezepte gibts später). Und mir fallen noch -zig weitere Varianten ein...


Tütensuppe de Luxe: Kichererbsen-Cremesuppe

Vorbemerkung: Die meisten Zutaten trockne ich selbst - vieles gibt es jedoch auch fertig im Bio-Handel zu kaufen (Bezugsadressen siehe unten). Wer die Suppe mit heißem Wasser aufgießen möchte (statt sie mit Wasser aufzukochen und einige Zeit ziehen zu lassen), sollte alles so fein wie möglich mahlen.

300 g Kichererbsenüber Nacht einweichen und dann ohne Salz garen, bis sie weich sind, ohne zu zerfallen (ca. 30 - 60 min). Kichererbsen durch ein Sieb abgießen (Brühe kann als Grundlage für eine Suppe genutzt werden), gut abtropfen lassen und anschließend auf einem mit Backpapier belegten Backblech ausbreiten (ich benutze dazu ein extra zu diesem Zweck angeschafftes perforiertes Pizzablech).
Die Kichererbsen entweder über dem Holz- oder im Backofen (bei ca. 60 °C Umluft und leicht geöffneter Backofentür) so lange trocknen, bis sie knusprig sind. Die Kichererbsen in einer elektrischen Mühle (ich benutze dazu die Getreidemühle) sehr fein mahlen (ergibt ca. 225 g Mehl).
50 g Mandelnzusammen mit
1 getr. Kaffirlimetten-Blatt,
3 geh. TL getr. Zwiebel,
1 gestr. TL getr. Knoblauch,
je 1 gestr. TL Koriander- und Kreuzkümmelsamen,
1 TL Paprikaflocken,
1 getr. Chilischote und
2 geh. EL Kartoffelflocken




in einer elektrischen Mühle sehr fein mahlen.
7 geh. EL Kichererbsenmehl (Rest für später aufbewahren) in einer trockenen Pfanne mit dieser Mischung vermengen und bei mittlerer Hitze sanft rösten, bis alles verführerisch duftet. Etwas abkühlen lassen. Nun dieses Pulver mit
1 geh. TL Vollmilchpulver,
je 1 leicht geh. TL Salz und Zitronensalz und 
1 gestr. TL getr. Korianderblättern (zerrieben)





gründlich vermengen. Fertig ist das Suppenpulver.

Zur Zubereitung einer Suppe entweder 1/2 l kaltes Wasser mit ca. 5 geh. EL Suppenpulver verquirlen und alles aufkochen. Oder (auf Reisen) 1 geh. EL Suppenpulver in einem Becher mit etwas kochendheißem Wasser zu einem dicken Brei klümpchenfrei verrühren und solange nach und nach heißes Wasser unterrühren, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist.

Guten Appetit!

Bezugsquellen* (alles in Bio-Qualität)
  • Gewürze, getrocknete Zwiebeln, Knoblauchgranulat, Paprikaflocken: www.culinarico.de
  • Trockengemüse, gemahlen oder als Granulat (Möhren, Lauch, Kartoffeln, Sellerie, Tomaten, Paprika, Zwiebeln) sowie Vollmilch-Pulver: www.biovitera.de
  • umweltfreundliches Einweggeschirr: www.prodana.de
* bei der Angabe meiner Bezugsquellen handelt es sich nicht um bezahlte oder sonstwie vergütete Werbung

Kommentare

  1. Sehr geile Idee und deine Gründe die Zusatzstoffe nicht zu kaufen sind voll nachvollziehbar, sehe ich genau so.

    Auch für einen Krankenhausaufenthalt eine Super Idee. Man kann dann auch eine Nudelsuppe machen, gibt ja Mienudeln von Arche oder Albgold.

    Liebe Grüße
    Nidi

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    1. Danke für dein Kompliment! Und das mit dem Krankenhausaufenthalt ist ein guter Hinweis - hoffen wir, dass wir es nicht brauchen, aber wenn, dann...

      Einen schönen Sonntagsgruß
      Antje

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  2. Antworten
    1. Ja - für Kartoffel-Lauch-, Tomaten- und Linsen-Suppe. Habe sie nur noch nicht "abgetippt", da ich während des Kochens und Experimentierens meine Notizen immer handschriftlich verfasse. Ich arbeite daran... ;-)

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