Herzhafte Knabber(ge)nüsse


Bis jetzt hatte ich null - in Ziffern: 0,000 - Zeit, mit meiner geliebten Weihnachtsbäckerei zu beginnen. Normalerweise habe ich um den 1. Dezember herum bereits mindestens sechs verschiedene Sorten Kekse gebacken...

In diesem Jahr aber ist gar nichts normal. Je näher der Termin rückt, an dem ich das Manuskript für mein Kochbuch vollständig fertig haben muss, desto unnormaler wird mein Leben. Dabei habe ich gar nichts auf die lange Bank geschoben. Nein, ich habe von Beginn an engagiert und mit Spaß gekocht, fotografiert, geschrieben - und gegessen: Ja, es wird halt gegessen, was aufs Foto kommt - und fotografiert wird, wenn ich Hunger habe. Lustig. Meistens jedenfalls. Es steckt halt viel viel Arbeit in einem Kochbuch. Aber Spaß steckt noch viel viel viel mehr drin, das ist mal sicher!

Und dann habe ich ja - so ganz "nebenbei" - auch noch einen Fulltime-Job, der mich quer durch die Republik führt. Auch deshalb gibts noch keine Keksschwemme in meinem Hause zu begrüßen.

Aber Knabber-Nüsse gehen immer. Sie sind schnell gemacht, schmecken köstlich, sind sooo gesund und auf meinen Reisen überlebenswichtig. Außerdem kann es ja nicht schaden, schonmal einen herzhaften Ausgleich für das viele Süße, das noch gar nicht da ist, auf Vorrat zu haben, ;-)

Bisher habe ich diese Nüsse immer mit Eiweiß zubereitet - weil das die einzige mir bekannte Methode war, bei der die Gewürze nach dem Rösten auch wirklich an den Nüssen kleben bleiben. Seit gestern habe ich eine neue Methode - mindestens genauso gut. Nein, besser! Schließlich braucht man dafür kein Ei. Ich verwende zwar gern auch Eier, aber nur dann, wenn es aus meiner Sicht keine gleichwertige Alternative gibt. Denn Bio-Eier sind kostbar - insbesondere seit ich möglichst nur noch Eier aus der "Bruderhahn-Initiative" kaufe.

Die Alternative heißt: Leinsamen. Äh, also eigentlich Leinsamenglibber. Sieht genauso komisch aus wie Eiweiß und ist genial gut für diesen Zweck: Die Gewürze haften an den Nüssen, die Nüsse aber nicht aneinander (was sich bei der Verwendung von Eiweiß nicht vermeiden lässt). Nur den Eiweiß-Glanz kriegt der Leinsamenglibber nicht hin. Und so geht's:

Herzhafte Knabber(ge)nüsse

ergibt 500 g



Den Backofen auf 175 °C Ober-/Unterhitze vorheizen.
20 g Leinsamenund 
250 ml Wasser







aufkochen und bei mittlerer Hitze im offenen Topf so lange köcheln lassen, bis die Flüssigkeit sehr zähe Fäden zieht. Die Masse entweder durch ein Sieb streichen und dabei nur den Glibber auffangen (Leinsamen anderweitig verwenden) oder die gesamte Masse in eine große Schüssel füllen und abkühlen lassen. (Ich bevorzuge letztere Variante, weil ich dann die Körner gleich mitverwende). Den Glibber mit oder ohne Körnchen mit dem elektrischen Handmixer schaumig schlagen (ca. 2 min). Den Leinsamenschaum mit
1 geh. TL Salz
1 geh. EL Rohrohrzucker
2 geh. TL Currypulver* und
1 TL Zitronensaftverrühren.
500 g gemischte Nüsse*

zur Gewürzmischung in die Schüssel geben und alles gründlich miteinander vermischen.

Ein Backblech mit Backpapier belegen, die Nüsse gleichmäßig darauf verteilen und das Blech auf der 2. Einchubleiste von unten in den Ofen schieben. Nach 10 min Backzeit bei 175 °C das Blech herausnehmen und die Nüsse mit einem Holzlöffel gründlich durchmischen. Das Blech auf die 2. Schiene von oben setzen und weitere 10 min rösten.
Das Blech herausnehmen, die Nüsse auf ein sauberes Stück Backpapier oder Geschirrtuch schütten, ausbreiten und auf einem Rost abkühlen lassen.
Die Gewürznüsse halten sich luftdicht verpackt und kühl gelagert theoretisch einige Wochen.

* Die Nüsse schmecken selbstverständlich auch mit anderen Gewürzmischungen oder z.B. mit Rauchsalz und/oder Rauchpaprika (diesen aber vorsichtiger dosieren). Meine Lieblingsnüsse für diese Art von Snack sind Mandeln, Cashewkerne (die ich gerade nicht mehr da hatte) und Kürbiskerne. Auch Erdnüsse sind gut geeignet - die es aber in Bio-Qualität nur in der Schale (was mir meistens zu aufwendig ist) oder bereits geröstet und gesalzen gibt.

Guten Appetit!

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