Chakalaka-Pfanne mit Schellfisch und Hirse


Manchmal habe ich so richtig Lust auf exotisch scharfe Gewürze. So wie gestern zum Beispiel. Mein inspirationsuchender Blick in den Vorratsschrank blieb aber zunächst am Päckchen Hirse hängen. Hirse? Lange nicht gegessen. Hat Hirse nicht irgendwas mit Afrika zu tun? Hat es - zwar nicht unbedingt die Sorte, die ich gerade da habe, aber der Link reicht mir, um zu beschließen: Es soll irgendwie afrikanisch werden, mein Essen. Das Päckchen Hirse wandert auf die Arbeitsplatte. Und was dazu?

Zwecks weiterer Inspirationen frage ich Onkel Google nach afrikanischen Gewürzen - und lande recht schnell auf der Seite eines Online-Gewürzhandels (bei dem ich weder gekauft habe noch kaufen werde, weil, ist ja ohne Bio ;-). Aber mit dem Chakalaka dort bin ich sofort per Du. Ich beame mir die Zutatenliste aufs Smartphone und inspiziere meinen Gewürzschrank. Volltreffer. ALLES vorhanden.

Noch ein paar kleine Recherchen, um mich mit dem Thema Chakalaka vertrauter* zu machen und dann lege ich los. Dabei herausgekommen ist ein überaus köstliches Gericht, das mir so gut geschmeckt hat, dass ich es heute gleich nochmal gekocht habe (im Gegensatz zu gestern mit zertifiziertem frittiertem Schellfisch statt frittiertem Tofu - beides ist sehr lecker).

* Wie ich gelernt habe, war Chakalaka anlässlich der Fußball-WM 2010 in Form von Kartoffelchips in aller Munde. Sowas geht an mir natürlich völlig vorbei, weil ich a) Fußball doof finde, b) gar nie Kartoffelchips von der betreffenden Marke esse (weil, ist ja ohne Bio ;-) und c) für mich irrelevante Werbung gar nicht wahrnehme.


Chakalaka-Pfanne mit Schellfisch (oder Tofu) und Hirse

(ergibt 2 Portionen)


Für die Chakalaka-Gewürzmischung
2 geh. Tl. getr. Zwiebeln,
1 Tl. getr. Knoblauch,
je 1 Tl. Saat von Koriander, Kreuzkümmel, Bockshornklee sowie Voatsiperifery-Pfefferkörner (oder schwarzer Pfeffer),
3/4 Tl. Kardamomsamen,
1/2 Tl. Kümmelsamen,
3 Gewürznelken,
5 Pimentbeeren und
3-4 getr. Chilischoten












in einer elektrischen Mühle fein mahlen.
1 geh. Tl. Kurkumapulver,
1/4 Tl. Paprikapulver rosenscharf,
1 Tl. Paprikapulver edelsüß,
1 Tl. geräuchertes Paprikapulver und
2 geh. Tl. Suppengemüsepulver*
hinzufügen und alles gut miteinander vermischen. Das Gewürz schmeckt noch besser, wenn es mindestens 1 Tag lang durchziehen durfte. Es ist nicht ratsam, die Gewürze vorher anzurösten, da sie bei längerer Lagerung sonst ihr Aroma verlieren. Stattdessen wird die fertige Gewürzmischung während der Zubereitung geröstet (s.u.). 
* Wer kein Gemüsepulver zur Verfügung hat, kann stattdessen 1 El. feinst gewürfelten Knollensellerie und 1/2 Stange Porree - in feine Ringe geschnitten - zusammen mit dem anderen Gemüse (s.u.) dünsten.


Für die Hirsebeilage
100 g Hirsein einem Sieb mit kaltem Wasser gründlich durchspülen, in einen Topf geben und mit etwa 1 cm Wasser bedecken. Salzen, aufkochen und bei geringer Hitze ausquellen lassen. Warm stellen.



Für den frittierten Tofu
150 g Tofu natur trockentupfen und in ca. 1 x 2 cm große Stücke schneiden.
2 geh. El. rotes Palmöl aus nachhaltigem Anbau
(alternativ Kokosöl oder Ghee)
in einem kleinen Topf oder in einer kleinen Pfanne erhitzen. Tofu einlegen und solange im Fett braten, bis der Tofu leicht knusprig und gebräunt ist (dabei evtl. wenden). Herausnehmen, auf einem Papiertuch abtropfen lassen und beiseite stellen.



Für den frittierten Schellfisch
100 g Schellfischfilet aus nachhaltigem Fischfang
trockentupfen, von beiden Seiten mit 
1-2 Tl. Zitronensaft einreiben, salzen und in ca. 1 x 2 cm große Stücke schneiden. 
1 geh. El. Mehlin eine kleine Schüssel geben und die Fischstücke darin wenden.
2 geh. El. rotes Palmöl aus nachhaltigem Anbau
(alternativ Kokosöl oder Ghee)
in einem kleinen Topf oder in einer kleinen Pfanne erhitzen. Fischstücke einlegen und solange im Fett braten, bis der Fisch leicht knusprig und gebräunt ist (dabei evtl. wenden). Herausnehmen, auf einem Papiertuch abtropfen lassen und beiseite stellen.



Für die Chakalaka-Pfanne
1 kleine Zwiebellängs halbieren und in feine Streifen schneiden.
1/4 Weißkohl (ca. 300 g)vom Strunk befreien, längs halbieren und in ca. 5 mm breite Streifen schneiden.
1 große Möhre (ca. 200 g)in 5 cm lange Stücke und diese in ca. 3 mm breite Streifchen schneiden. Aus
1 kleinen Dose Tomatendie Tomaten herausnehmen und in Würfel schneiden.
3-4 El. flüssiges rotes Palmöl (aus dem Rest vom Frittieren)in einer größeren Pfanne erhitzen. Weißkohlstreifen und Zwiebel hineingeben und unter Wenden leicht anbraten, ca. 3 min dünsten. Möhren hinzufügen, weitere 3 min dünsten. 
2 geh. Tl. Chakalaka-Gewürzmischunggleichmäßig auf dem Gemüse verteilen und unter Wenden anrösten. Tomatenwürfel und -saft zugeben, mit Salz nach Geschmack würzen.  
3 geh. Tl. Kokosblütenzucker (alternativ Vollrohrzucker)

und
1 geh. El. Erdnussmusunterrühren, evtl. etwas heißes Wasser zufügen, falls die Tomatenflüssigkeit nicht ausreicht. Abschmecken.
2 geh. El. TK-Erbsen und 1 El. gehackte Petersilieunter die Gemüsepfanne heben. Nun entweder die Tofustücke unterziehen oder den Fisch auf der Oberfläche verteilen und alles abgedeckt ca. 2 min auf der ausgeschalteten Herdpaltte heiß werden lassen. 



Die Chakalaka-Pfanne zusammen mit der aufgelockerten Hirse als Beilage servieren. Alternativ kann die Hirse auch unter das Gemüse gemischt werden.

Guten Appetit!

Kommentare

  1. Hallo,liebe Antje,
    ich habe erst heute Dein neues Gericht entdeckt !
    Da ich aber unbedingt einmal wieder etwas mit Hirse kochen möchte,
    danke ich Dir für tolle Anregung .Beste Grüße von Küche zu Küche Ira .

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    1. Hallo liebe Ira, herzlichen Dank für deinen Dank! Bin gespannt auf deinen Bericht...
      Ich hatte übrigens von der letzten Portion noch soviel übrig, dass ich den Rest (ca. 500g) mit einem Ei und 100 g Azukibohnen-Mehl vermischt und zu Bratlingen verarbeitet habe. So hatte ich auf meiner Seminarreise gestern und vorgestern eine tolle Unterwegs-Verpflegung.

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