Geschmorte, selbst gesammelte Waldpilze

Wie früher: Einfach nur mit Brot


Hurra, ich lebe noch!!! Mein erstes selbstgesammeltes Pilzgericht - genüsslich verspeist und offensichtlich ohne Schaden überstanden...

Seit ein paar Wochen schon schwärmt alle Welt hier im Harz davon, dass es in diesem Jahr eine super Pilzernte gäbe. Massenhaft Maronen, riiiiiesige Steinpilze. Soso. Und wieso habe ich dann keine gefunden? Ganz einfach: Weil ich keine Ahnung hatte, wo ich denn bitteschön danach suchen sollte. 

Hier ist soviel Wald und überall könnten sie stecken, die edlen Pilze. Ich habe aber nur tausende Pilze aller Farben, Arten und Größen für mein Kameraobjektiv gefunden. Das heißt, einmal habe ich welche mit der Kamera erwischt, die - wie ich hinterher erfuhr - zu den schmackhaften Essbaren gehören. Aber mal ehrlich, hättet ihr den "Violetten Lacktrichterling" für essbar gehalten? Und euch getraut, ihn zu verspeisen? Ich nicht.


Heute nun hatte ich mich auf gut Glück auf eine ganz neue Wandertour begeben. Und ich wurde fündig. Maronen, Hallimasch und versuchsweise zwei Stäublinge (die nicht schwer zu finden sind und die ich für langweilig erklärt habe). Keine Massen, aber für den Anfang nicht schlecht. Es hat für ein köstliches 1-Personen-Abendessen gereicht.

Und so habe ich es gemacht (und wie früher, als mein Vater für uns die Pilze sammelte und meine Mutter sie zu einem köstlichen Gericht schmurgelte, einfach nur so mit Brot gegessen):

Geschmorte Waldpilze

  1. Alle Pilze mit der Pilzbürste vorsichtig säubern (man kann sie auch waschen, dann saugen sich jedoch die Röhren der Maronen voll wie ein Schwamm). Von den Hallimasch nur die Köpfe verwenden - diese mit reichlich Wasser bedecken und einmal kräftig aufkochen, durch ein Sieb abgießen und abtropfen lassen (das Kochwasser wegschütten). Die Maronen putzen und evtl. von wurmstichigen Stellen befreien, in Stücke oder Scheiben schneiden.
  2. 1 Schalotte würfeln und in Olivenöl glasig werden lassen, Hallimasch und Maronen zugeben und bei geschlossenem Topf gar dünsten (je nach Dicke der Stücke 15-20 min).
  3. Inzwischen etwas kräftigen Parmesan reiben und ein paar Walnusshälften grob hacken.
  4. Die Pilze salzen und pfeffern. Walnüsse untermischen und - wenn man wie ich dem Ganzen noch eine Krone aufsetzen möchte -  1 Tl. selbstgemachtes Fichtenspitzenöl darüberträufeln (herrlich!). Mit Parmesan bestreuen und genießen.
Guten Appetit!


Kommentare

  1. Respekt! Pilzesammeln gehört zu den wenigen kulinarischen Taten, die ich scheue - ob meiner gänzlichen Unkenntnis müsste ich um Leib und Leben meiner Lieben und meiner selbst fürchten ;-). Dieses lila Exemplar ist wirklich schick, erstaunlich, dass das essbar ist. Viel Erfolg beim weiteren Durchforsten, im wahrsten Sinne des Wortes :-).

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    1. Ups, entschuldige, dein Kommentar ist mir irgendwie durch die Lappen gegangen. Aber besser spät als nie antworten ;-) Anfangs war ich tatsächlich etwas enttäuscht, dass ich keine essbaren Pilze fand - mittlerweile sammele ich mit großer Leidenschaft und meiner Kamera Pilze in allen Variationen. Sie eignen sich hervorragend als Fotomodelle - und Anschauen ist garantiert ungiftig ;-)
      Und bei den Pilzen, die dann schließlich doch auf meinem Teller landeten, war ich mir 100%ig sicher, dass sie essbar waren.

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