Schoko-Minz-Törtchen im Miniformat - Eine Bühne für die gemeine Walderdbeere


Ab und zu begebe ich mich auf literarische Streifzüge, auch wenn ich gerade kein passendes Foto-Material für eine neue Folge habe. Und bei meinem letzten Besuch des Projekts Gutenberg habe ich einfach mal nach „Walderdbeere“ gesucht – und Interessantes entdeckt. Bei den beiden ersten Treffern handelte es sich nämlich um zwei alte Kochbücher. Und in diesen alten Kochbüchern fand ich einige Rezepte mit Walderdbeeren. Auffällig: Die Mengen an Früchten, die dort jeweils angegeben wurden, lassen darauf schließen, dass sich die Menschen in früheren Zeiten durchaus die Mühe gemacht haben, die kleinen roten Beeren in großen Mengen zu sammeln. Nun weiß ich gar nicht, wann unsere heutige Kulturerdbeere eigentlich Einzug in die privaten Haushalte bzw. Gärten hielt – wahrscheinlich war das rote Vergnügen lange Zeit nicht ohne die vorausgegangene Arbeit des Sammelns am Waldrand zu haben.


Nun habe ich das große Glück, ein Mini-Walderdbeerfeld auf einem verwilderten ehemaligen Blumenbeet in meinem Garten vorgefunden zu haben. Und weil ich dort nur ab und zu mal eine kleine Handvoll Erdbeeren ernten kann, weiß ich die Kostbarkeit mit dem Geschmack nach Sonne, Erdbeeren, Rosen und Orangenblüten zu schätzen. Und gebe ihr gern eine kleine Bühne – zum Beispiel als Dekoration auf meinen

Mini-Schokotörtchen mit Minzecrème


Zutaten


(alles bio, Teig ergibt etwa 50 Kekse à 3 cm, Crème reicht für ca. 12 Törtchen)

Kekse
  • 75 g Butter, 3 Eier
  • 150 g Rohrohrzucker, 1 P. Vanillezucker, 125 g fein gemahlener Dinkel, 50 g Kakao, 1 Pr. Salz, 1 gestr. Tl. Backpulver, 25 g Kakaonibs (ersatzweise hochprozentige gehackte Bitterschokolade)
Crème
  • 75 g Mascarpone, 2 Tl. Zitronensaft, 25 g Apfelsüße (oder die entsprechende Menge eines anderen neutralen Süßungsmittels)
  • 4 - 6 Minzeblätter (je nach Schärfe und Größe der Blätter)
Deko
  • Walderdbeeren, kleine Minzeblättchen, evtl. Weizengraspulver zum Grünfärben (Anmerkung siehe Zubereitung)

Zubereitung


Kekse
  1. Butter bei milder Hitze zerlassen. Eier schaumig schlagen, Butter unterrühren.
  2. Zucker, Vanillezucker, Mehl, Kakao, Salz, Kakaonibs und Backpulver miteinander vermischen und mit der Eiermasse verrühren.
  3. Teig in einen Spritzbeutel füllen und mit großer glatter Tülle kleine Häufchen (Durchmesser ca. 3 cm) auf ein mit Backpapier belegtes Backblech setzen (Abstände brauchen nicht allzu groß zu sein, da die Kekse wenig auseinanderlaufen). 15 min bei 175°C backen. Kekse auf einem Gitter auskühlen lassen.
Crème
  1. Mascarpone, Zitronensaft und Apfelsüße zu einer homogenen Masse verrühren.
  2. Minze so fein wie möglich hacken und unter die Crème rühren. Wer mag, kann die Masse (oder einen Teil davon) mit etwas Weizengraspulver grün färben. (Weizengraspulver schmeckt vom Grundsatz her heuartig, in der geringen Dosierung zum leichten Färben aber verhält es sich nach meinem Geschmack neutral. Es ist im Handel als gefriergetrocknetes Pulver in Bio-Qualität erhältlich.)
Törtchen
  1. Vor dem Servieren mit Hilfe eines Spritzbeutels mit glatter Tülle Crème-Tupfen auf die Kekse setzen (bei kleinen Mengen an Crème so wie hier benutze ich jedoch lieber eine Garnierspritze). Jedes Törtchen mit einer Walderdbeere und einem kleinen Minzeblättchen verzieren.
Guten Appetit!


Kommentare

  1. Als, Bühne ist nicht übertrieben. It's Shwotime, würde ich sagen ;-). Ich habe auch ein paar Walderdbeeren auf dem Balkon und warte schon sehnsüchtig, dass sie tragen. Deine Verwendung für die kostbaren kleinen Dinger ist perfekt: nicht mit Masse überzeugen wie bei den Kollegen aus der Kultur (der pflanzlichen, nicht der geistigen), sondern gezielt inszenieren. Schön auch, mal wieder einen Anklang an die literarischen Streifzüge bei Dir zu lesen. Und das Projekt Gutenberg habe ich mir jetzt auch mal in die Bookmarks gesetzt.

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    1. Ja, die literarischen Streifzüge muss ich unbedingt mal wieder um eine neue Folge ergänzen - war gerade im Garten (um mir die Kultur-Erdbeeren fürs Frühstück zu pflücken) und habe dabei ein paar Fotos von den Walderdbeeren gemacht. Mal schaun, ob sie sich eignen für einen ausführlichen Streifzug in die passende Literatur. Ich wünsche dir viel Glück mit deinen Walderdbeeren auf dem Balkon und: Danke für deinen motivierenden Kommentar ;-)

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  2. Hmm, welch' perfekte Komposition! Schoko-Erdbeer-Minze... ich habe da auch noch so eine Buttercremekomposition, die in eine ähnliche Richtung gehen wird! Aber erstmal soll der Sommer genossen werden. Hier, im Garten meiner Mutter, gibt es allerlei zu ernten und zu machen. Und das Wetter ist einfach traumhaft.
    Das mit der Kultivierung der Erdbeere werde ich mal erforschen, habe das Gefühl, dass es sie schon was länger in den Gärten gibt...
    Ein wunderschönes Restwochenende dir!

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    1. Danke für das Lob! Auf deine Buttercremekomposition bin ich gespannt. Ich war bisher keine große Freundin von Buttercreme - früher gabs bei Verwandten immer Frankfurter Kranz und den mochte ich nicht. Und dieser Kranz war für mich lange Zeit gleichbedeutend mit Buttercreme.
      Eigentlich habe ich längst beschlossen, einen Neueinstieg zu wagen. Ich warte nur noch auf die richtige Gelegenheit ;-)
      Ich war heute ebenfalls den ganzen Tag im Garten - drei Stunden Rasenmähen inklusive. Aber das macht mir Spaß. Sonne, Bewegung, saubere Luft (hab einen Elektromäher), der Duft nach frisch Gemähtem...
      Genieße den Sonntag!

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  3. Mhm - Walderdbeeren in äußerst charmanter und attraktiver Begleitung - das ist nicht zu toppen!
    Tolles Rezept - optisch sehr sehr ansprechend.

    Der Geschmack von Waldbeeren ist mir in guter Erinnerung - die hatte meine Oma früher zuhauf im Garten. Bei uns im Garten findet man leider nur vereinzelt Walderdbeeren - Schade!

    Wir haben heute eine wunderbare Bergwanderung gemacht und dort wilden Bergschnittlauch gesammelt und Murmeltiere, Gemsen, Wildhasen etc. gesehen - bin noch ganz beeindruckt.
    Der Göttergatte hat wieder Fotos der alpinen Fauna/Flora gemacht - Post folgt!

    Wünsche dir ein sonniges angenehmes Restwochenede!

    Kathrin

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    1. Lieben Dank für dein Kompliment!
      Bergwandern mit Murmeltieren und Gemsen - oh wie schön. Sowas hat der Harz nicht zu bieten. Auf die Fotos bin ich sehr gespannt.
      Und Bergschnittlauch gesammelt - wow. Nächstes Mal komme ich mit ;-)
      Die Walderdbeeren in meinem Garten verdanke ich dem Umstand, dass das Grundstück drei Jahre lang nicht gepflegt wurde. Ich komme aus dem Staunen nicht heraus, was sich die Natur im Laufe dieser Zeit erobert hat. Und zum Leidwesen meiner Nachbarn auf der einen Seite lasse ich die Natur zum Teil absichtlich weitermachen - allerdings unter meiner strengen Kontrolle. Glücklicherweise habe ich auf der anderen Seiten seeehr nette Nachbarn :-)
      Wünsche auch dir einen sonnigen Sonntag!

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