Marzipan-Orangen-Teegebäck


Irgendwie hatte ich um die Weihnachtszeit herum zu viel Marzipan gekauft. Wahrscheinlich war ich so begeistert, dass ich hier in der schönen Stadt Goslar Marzipan mit (Rohrohr-)Zucker im Bioladen gefunden hatte (statt Honig-Marzipan in meinem LieblingsBioSupermarkt in Hamburg), dass ich gleich ein bisschen kräftiger zugegriffen hatte - und das, obwohl ich in der Weihnachtszeit noch gar keinen vernünftigen Herd bzw. Backofen besaß.

Und heute kam mir nun ein Rezept für "Marzipan-Sauerkirschen-Taler" ins Blickfeld - das hatte ich mal irgendwann digital notiert, einen Link dazu kann ich aber nicht finden. Marzipan-Taler war ja genau das, was ich brauchte, um den Vorrat endlich mal aufzubrauchen. "Aufbrauchen" ist allerdings ein garstiges Wort für ein solch leckeres Stöffchen wie Marzipan. Sorry, soll nicht wieder vorkommen. Um das Urheberrecht mache ich mir aber keine Sorgen, denn das Rezept habe ich ordentlich abgewandelt.

Also Marzipan-Gebäck sollte es werden - aber nicht mit Sauerkirschkonfitüre. Sondern mit richtiger englischer (Bio-) Orangenmarmelade. Ich liebe diesen leicht bitteren Geschmack und genieße sie am liebsten zum Tee. Aber zu meinem morgendlichen Kaffee- und Kekse-Ritual schmecken sie selbstverständlich auch. Und doch: Tee ist irgendwie 'n Tick besser (liegt wahrscheinlich daran, dass ich Kaffee immer schwarz trinke und der dann logischerweise auch ein klein wenig bitter schmeckt - doppelt bitter eben).

Und es ist etwas geworden! Köstliche Kekse, die den Namen "Taler" allerdings nicht verdienen, da ich (wie so oft) zu faul war, gemäß Originalrezept aus dem Teig eine Rolle zu formen und diese dann in Scheiben zu schneiden. Ich kenn mich doch: Die Scheiben bleiben beim Schneiden sowieso nicht rund (da hilft bei mir auch das schärfste Messer nicht). Also habe ich Kugeln gerollt und die dann etwas platt gedrückt. Und deshalb heißt das nun

Marzipan-Orangen-Teegebäck


Zutaten (alles bio, ergibt ca. 40 Stk.)

  • 200 g Marzipanrohmasse
  • 100 g kalte Butter
  • 1/2 Tl. gemahlene Vanille
  • 1 Prise Salz
  • 50 g Rohrohrzucker
  • 1 Ei
  • 100 g Dinkelvollkornmehl 
  • 100 g Kamutmehl (kann man natürlich auch durch noch mehr Dinkel- oder Weizenvollkornmehl ersetzen)
  • Orangenmarmelade

Zubereitung
  1. Marzipan grob raspeln, Butter in kleinen Stücken, Vanille und Salz dazugeben. Alles mit den Knethaken des Handrührers zu einer homogenen Masse verarbeiten.
  2. Zucker hinzufügen, ebenfalls einarbeiten. Schließlich das Ei kräftig unterrühren.
  3. Mehl auf einmal hineingeben und unterkneten. Wenn es so gut läuft wie bei mir, dann hat der Teig jetzt genau die richtige Konsistenz, um daraus mit den Händen Kugeln formen zu können.
  4. Backofen auf 160°C vorheizen (Ober- und Unterhitze).
  5. Kugeln aus dem Teig formen, auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen und etwas platt drücken. Dann mit einem möglichst runden breiten Kochlöffelstiel o.ä. (ich habe den Griff eines Apfelausstechers verwendet) eine Mulde hineindrücken.
  6. Jede Vertiefung mit Orangenmarmelade füllen.
  7. Im vorgeheizten Ofen ca. 25 min bei 160°C backen. 

Guten Appetit!





Kommentare

  1. Die sind so...dass sie mir mein Sohn direkt vom Blech wegessen würde..!!!

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Ähem, musste mich gestern Abend schwer beherrschen, sie nicht vom Blech weg zu essen. Glücklicherweise mag ich abends nicht so gern Süßes ;-)

      Löschen
  2. Die sehen ja sowas von lecker aus!! Das Wort Teegebäck allein klingt schon wunderbar, und dann auch noch mit Bio-Marzipan und sowieso Orangen-Marmelade, die mache ich an jedem Weihnachten mit meinem Vater zusammen selbst, kleine Familientradition. Und wenn ich "morgendliches Kaffee-Keks-Ritual" lese, kriege ich sofort glänzende Augen.

    AntwortenLöschen
  3. Oh wie schön - deinen Kommentar sehe ich gerade, als ich mich mit einer Kanne Tee und Marzipan-Orangen-Plätzchen wieder an den Schreibtisch setze. In der vergangenen Weihnachtssaison fand bei mir ja in Sachen Bäckerei gar nichts statt, da ich gerade mein neues - ziemlich altes - Häuschen übernommen hatte. Und da hatte ich wochenlang keine betriebsbereite Küche. Aber nächstes Mal! Marzipan selbermachen könnte ich eigentlich auch mal wieder - ich stehe ja unbedingt auf Königsberger.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Marzipan selbst machen, auch nicht schlecht! Königsberger Marzipan habe ich hier in Berlin mal in einem alten Familienbetrieb gekauft, von dem ich aber nicht weiß, ob es den noch gibt. Es war etwas fester und sehr aromatisch, hat mir gut gefallen!

      Löschen
    2. Königsberger Marzipan schmeckt - wie ich finde - irgendwie unverfälschter als z.B. Marzipan mit Schokolade drumrum. Obwohl ich auch Schokolade (jedenfalls die bittere) sehr gern mag - aber am liebsten mag ich beides getrennt.

      Löschen

Kommentar veröffentlichen

Hinweis für Leser/innen, die hier kommentieren möchten, ohne sich vorher irgendwo anmelden zu müssen: Bitte die Option "Anonym" verwenden und dann den Kommentar trotzdem gern mit (Vor-)Namen "unterschreiben". Besten Dank.