Maronen-Zimt-Happen oder: Neue Öfen backen gut


In meinem Weihnachtsdankeschönbeitrag habe ich es mir versprochen: Von 2013 an wird wieder gebloggt.
Nur, womit beginnen? Meine blogfreie Zeit war so ereignisreich, dass ein passender Anfang für das Wiederbloggen gar nicht so leicht zu finden war. Aber wie so oft im Leben: Einfach abwarten und Kaffee trinken - die Gelegenheit kommt bestimmt.

Und sie kam - sogar noch auf den letzten Drücker im Jahr 2012: Ich habe heute zum ersten Mal im neuen Haus im neuen Backofen gebacken. Und das Ergebnis ist so lecker, dass ich meine neueste Kreation mit euch/ihnen teilen möchte.

Blick aus dem Küchenfenster
Neues Haus? Neuer Ofen? Richtig, ich habe mich verändert und mir ein kleines Häuschen mit Riesengarten und Waldanschluss im Harz gekauft. So eines von der Sorte, in dem - just in diesem Moment - vierbeinige Untermieter auf dem Dachboden herumkraspeln. (Um welche Gattung es sich in meinem Fall handelt, weiß ich nicht. Auf jeden Fall ist es irgendein Tierchen, dass sich an den ganz kalten Tagen gar nicht rührt und ansonsten abends/spätnachmittags bzw. frühmorgens aus- oder eingeht. Hat jemand einen Tipp? Marder, Siebenschläfer, Waschbär - ist alles möglich. Aber was ich darüber weiß, passt nicht hundertprozentig.)

Zurück zum neuen Ofen. Oder besser: Öfchen, denn vieles in diesem Haus verdient ein -chen oder -lein am Ende. Es ist halt alles ein bisschen kleiner hier und die einzige akzeptable Ecke für den Elektroküchenherd ist der Platz neben dem Holzherd und da gibts nur 50 statt der üblichen 60 cm für eine Kochstelle. Hat den Vorteil, dass die Auswahl unter solchen Geräten sehr begrenzt ist und ich deshalb nicht unter Qualen wählen musste: Es gab nur einen einzigen Ceranfeld-Herd in dieser Kategorie.

Und den habe ich heute zum ersten Mal zum Backen benutzt. Zum Drangewöhnen hatte ich zunächst einmal erfolgreich Baguette darin aufgebacken und dann gestern gewürzte Kürbis- und verschiedenfarbige Kartoffelspalten auf dem Blechlein gegart. Sehr lecker übrigens.

Im Dezember 2012 hatte ich weder Zeit noch einen Backofen für das (von mir so geliebte) Keksebacken, also habe ich mich damit be- und vergnügt, anderen Leuten beim Backen oder Konfektherstellen zuzuschauen - z.B. einer meiner Lieblingsbloggerinnen, Frau am Werk. Aber heute wollte (und konnte) ich endlich selber ran.

Um keine Qual der Wahl bei der Rezeptsuche zu haben, habe ich einfach das in meiner diigo-Liste zuletzt notierte Rezept als Ausgangsbasis genommen  - und erheblich abgewandelt. (Meine kreativen Veränderungen beim Kochen und Backen entstehen stets - also nicht nur heute - durch die Antworten auf vier Fragen:

  • Welche Vorräte/angebrochene Packungen/Reste warten dringend darauf, verarbeitet zu werden?
  • Welche Zutaten sollte ich besser ersetzen, um mir einen Histaminschock zu ersparen?
  • Welche Zutaten veredele ich mit dem Ziel, ein vollwertiges Ergebnis zu erhalten?
  • Was ersetze ich, weil ich die im Originalrezept verwendeten Zutaten gerade - oder grundsätzlich - nicht zur Hand habe?)


Und los geht's:

Maronen-Zimt-Happen

Zutaten für die Teigbasis (wie immer alles bio), ergibt ca. 63 kleine Höchstens-einmal-Abbeißen-Happen
  • 130 g fein gemahlener Dinkel (Dinkel-Vollkornmehl)
  • 70 g gemahlene Mandeln (Mandeln machen das Gebäck saftiger)
  • 1 P. Vanillepuddingpulver zum Kochen (soll in Kombination mit dem Apfel - s.u. - das Ei ersetzen)
  • 1 1/2 gestrichene Teelöffel Weinstein-Backpulver
  • 1 Pr. Salz
  • 115 g zimmerwarme Butter
  • 150 g Vollrohrzucker
  • 1 fein geriebener Apfel (statt Ei - wegen meiner Histamin-Unverträglichkeit war ich bislang vorsichtig mit Eiweiß, habe jedoch über Weihnachten festgestellt, dass es mir nicht schadet - hatte aber noch keine Eier gekauft)
  • 60 ml Vollmilch
Zutaten für die Maronen-Schicht
  • 100 g fein gemahlener Dinkel (Dinkel-Vollkornmehl)
  • 1 gut geh. El. Speisestärke
  • 1 Pr. Salz
  • 1/2 gestr. Tl. gemahlene Vanille (oder 1 P. Vanillezucker)
  • 135 g zimmerwarme Butter
  • 225 g Vollrohrzucker (im Originalrezept wird zusätzlich "light corn syrup or golden syrup" verwendet, den ich durch Ahornsirup ersetzen wollte aber schlicht vergessen habe - was dem Gebäck aber überhaupt nicht geschadet hat)
  • 1 fein geriebener Apfel (s.o.)
  • 3 gut gehäufte Esslöffel fertig pürierte Maronen (Esskastanien) aus dem Glas (ich hatte ein angebrochenes Glas in der Variante mit Vanille und Traubensaftkonzentrat)
  • 60 ml 10%ige Kaffeesahne (davon hatte ich gerade einen passenden Rest - hätte ansonsten Mascarpone oder Frischkäse verwendet, wollte aber keine neue Packung anbrechen)
Zutaten für Zimt-Zucker
  • 3 Tl. Vollrohrzucker
  • 1 geh. Tl. frisch gemahlene Zimtstange (oder Zimtpulver)

Zubereitung
  1. Die ersten 5 Zutaten für die Teigbasis (bis einschließlich Salz) trocken miteinander vermischen.
  2. Butter schaumig rühren, Zucker gründlich einarbeiten. Apfel zufügen und alles gut miteinander verrühren.
  3. Mehl-Mischung zugeben, zuletzt Milch unterrühren.
  4. Kleines Backblech (meines war ca. 38x38 cm groß) mit Backpapier auslegen, Teig gleichmäßig aufstreichen. 
  5. Backofen (Ober- und Unterhitze) auf 180°C vorheizen.
  6. Nun die Maronen-Schicht zubereiten. Dazu die ersten 4 Zutaten (bis einschließlich Vanille) trocken miteinander vermischen.
  7. Butter schaumig rühren, Zucker gründlich einarbeiten, Apfel zufügen und alles gut miteinander verrühren. Maronenpüree ebenfalls gründlich untermischen.
  8. Mehl-Mischung zugeben, zuletzt Milch unterrühren.
  9. Teigschicht auf die erste Schicht aufstreichen, evtl. ein Muster einziehen.
  10. Für den Zimtzucker Stangenzimt fein mahlen (oder fertig gemahlenen Zimt verwenden) und mit dem Zucker vermischen, gleichmäßig auf der gesamten Oberfläche des Teigs verstreuen.
  11. Bei 180 °C ca. 35 Minuten backen. Aus dem Ofen nehmen, abkühlen lassen und in kleine Quadrate schneiden.
Tipp: Dieses Gebäck ist ganz einfach in eine vegane Variante zu verwandeln - dafür statt Milch und Kaffeesahne z.B. Mandelmilch und Hafersahne und statt Butter Margarine verwenden.

Guten Appetit!


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