Seit ich wieder im Harz lebe, bin ich ja ständig auf der Pirsch und suche nach essbaren Wildpflanzen und -früchten. In diesem Jahr war das Jagdglück besonders gut zu mir - jedenfalls teilweise. Teilweise auch nicht: Brom-, Holunder- und Vogelbeeren waren mit den diesjährigen Witterungsverhältnissen irgendwie überfordert und haben sich schmollend verzogen, bevor sie richtig reif waren bzw. haben überhaupt nur wenige Früchte angesetzt. Gut, dass der Keller noch einige Schätzchen vom letzten Jahr beherbergt.
Als Entschädigung gab es Haselnüsse...
... und Bucheckern reichlich. Letztere sind noch immer ganz gut zu sammeln, obwohl sie schon seit ein paar Wochen reif sind. Ganz so bequem, wie es die Forstwirtschaft hatte beim Sammeln des wertvollen Saatguts für die Aufforstung der Harzer Wälder mit Buchen, hatte ich es zwar nicht - auf den befestigten Waldwegen ließen sich die Nüsschen aber auch einigermaßen leicht finden. Ich wollte ja auch keine Riesenmengen erbeuten. Nur so ein paar - um zu probieren, wie sie schmecken (roh sollte man sie allerdings - wenn überhaupt - nur in ganz kleinen Mengen verzehren).
Geschmacklich geben sich die wilden Buchenfrüchte mild nussig und eher unaufregend. In die Form der ausgepulten Bucheckern aber habe ich mich regelrecht verliebt - ich musste sie immer wieder anschauen, so hübsch finde ich sie.
Bucheckern-Karamell-Häppchen mit Rohkakao-Glasur
Für den Teig | |
100 g gemahlenen Dinkel 50 g Butter 30 g Rohrohrzucker 1 Ei 1 Pr. Salz | zu einem Mürbeteig verkneten und kalt stellen. |
Für die Nuss-Karamell-Masse | |
120 g Bucheckern | im Sieb mit kaltem Wasser sauberspülen, trockentupfen, schälen (ergibt ca. 80 g netto), grob hacken und in einer trockenen Pfanne leicht anrösten. |
1 geh. Tl. Orangeat | feinhacken. Backofen auf 175°C vorheizen. |
50 g Rohrohrzucker | in einer schweren Pfanne (ohne zu rühren) schmelzen und leicht bräunen. Mit |
75 ml süßer Sahne | ablöschen und zu einer einheitlichen Masse rühren. Bucheckern und Orangeat zugeben. Pfanne vom Herd ziehen. |
Teig auf den Boden einer kleinen rechteckigen Form drücken (oder ausrollen und hineinlegen), 15 min bei 175°C backen. Nussmasse gleichmäßig auf dem Boden verteilen und weitere 15-20 min backen. Vollständig auskühlen lassen. | |
Für die Glasur | |
kochendes Wasser in einen Topf gießen. | |
50 g Rohkakaomasse (Kakaoliquor)
| in eine kleine Wasserbadschüssel geben, diese in den Topf stellen und die Kakaomasse unter Rühren schmelzen. |
50 g Kakobutter, natur | in Stücken dazugeben und ebenfalls schmelzen. Zuletzt |
40 g Akazienhonig | unterrühren, bis eine homogene Masse entstanden ist. Den Nusskuchen in Quadrate schneiden (evtl. mit einem in heißes Wasser getauchten Messer) und jedes Quadrat mit dem Boden in die Glasur tauchen. Auf Backpapier legen und erkalten lassen. |
Guten Appetit!
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